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18 tote Zivilisten bei NATO-Angriff

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Bei einem NATO-Luftangriff auf einen Taliban-Anführer in der ostafghanischen Provinz Logar sind am Mittwoch nach Angaben des Provinzrates auch 18 Zivilisten getötet worden.

18 Mitglieder der Familie des Stammesältesten Basir Achundsada seien ums Leben gekommen, darunter auch Achundsada selbst, sagte Provinzratschef Abdul Wali Wakili. Sechs Taliban-Kämpfer - darunter ein Kommandant - seien ebenfalls getötet worden.

Die NATO-geführte Schutztruppe ISAF bestätigte einen Luftangriff in dem betroffenen Distrikt Baraki Barak, nicht aber die zivilen Opfer. Die ISAF teilte mit, bei einer Operation gegen einen Taliban-Anführer seien ausländische und internationale Truppen von Aufständischen angegriffen worden. Die Soldaten hätten Luftunterstützung angefordert. Zwei Frauen seien verwundet worden. Die Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich und würden von der ISAF behandelt. Mehrere Aufständische seien getötet worden.

Heftige Proteste und ein Gegenschlag

Wakili sagte, in der Provinzhauptstadt Pul-i-Alam demonstrierten Tausende Menschen wegen des getöteten Stammesältesten und seiner Familie. Zivile Opfer bei NATO-Einsätzen sorgen regelmäßig für großen Unmut in der afghanischen Regierung und im Volk.

Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden bei einem Anschlag gegen eine NATO-Einrichtung in Kandahar 21 Menschen getötet und weitere 22 Menschen verletzt. Der Selbstmordattentäter sprengte sich demnach mit einem Motorrad auf einem Parkplatz in die Luft, auf dem Dutzende von Lastwagen mit Material für die NATO-Luftwaffenbasis in Kandahar geparkt waren.

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