Wirtschaft

19.000 Selbstanzeigen nach Steuerabkommen

Heute Redaktion
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Das Anfang des Jahres in Kraft getretene Steuerabkommen zwischen Österreich und der Schweiz hat nicht weniger als 19.000 Selbstanzeigen bei Finanzämtern zur Folge gehabt. Die Hälfte der Selbstanzeiger dürfte aus Vorarlberg stammen.

Das Steuerabkommen trat Anfang 2013 in Kraft. Zuvor unversteuertes Geld aus Österreich auf Schweizer Konten soll dadurch versteuert werden. Dabei konnten sich die österreichischen Kunden bei Schweizer Banken entscheiden, ob sie ihr dort veranlagtes Kapital mittels einer Einmalzahlung versteuern, wobei das Konto weiterhin anonym bleibt, oder die Meldung ihrer Veranlagungen durch die Schweiz an Österreich in Kauf nehmen - was laut Abkommen dann als Selbstanzeige gilt.

Steuerberater in Vorarlberg im Stress

Die Flut an Anzeigen - etwa die Hälfte dürfte aus Vorarlberg stammen - bescherte den Steuerberatern laut einem Bericht des "ORF"-Radios zahlreiche Aufträge. Zwar nehme nur etwa ein Drittel der Selbstanzeiger auch einen Steuerberater in Anspruch, schätzt Jürgen Reiner, Präsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder im "Ländle"- dennoch sind die meisten Steuerbüros Vorarlbergs derart ausgelastet, dass kaum mehr Neu-Kunden angenommen werden.

Die Einmalzahlung beträgt 15 bis 30 Prozent, bei hohen Beträgen maximal 38 Prozent des Kapitals. Ungleich günstiger kommt laut Experten die freiwillige Meldung beim österreichischen Finanzamt, beziehungsweise die Selbstanzeige.

Finanzministerium braucht mehr Mitarbeiter

Die Bearbeitung der Steuerfälle bringt auch das Finanzministerium in die Bredouille. Der Bedarf an neuem Personal bestehe, sagt Daniela Kinz, Sprecherin des Finanzministeriums, dem Bericht zufolge. Im Moment werden jene Fälle, die mit Ablauf des Jahres zu verjähren drohen, in der Bearbeitung vorgezogen.