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19-Jähriger wegen Porno-Video fast abgeschoben

Ein Bosnier (19) teilte ein ekliges Pornovideo mit Kollegen und riskierte damit seine Abschiebung. Der Fall sei exemplarisch, sagen Experten.

Heute Redaktion
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Ein 19-jähriger Bosnier verschickte über Instagram ein Video mit verbotenem pornografischem Inhalt an Kollegen. Dafür hätte er einen Landesverweis kassieren können.
Ein 19-jähriger Bosnier verschickte über Instagram ein Video mit verbotenem pornografischem Inhalt an Kollegen. Dafür hätte er einen Landesverweis kassieren können.
Bild: Reuters

Der junge Montage-Elektriker aus Pratteln in der Schweiz hatte sich nichts dabei gedacht, als er im Oktober 2017 das geschmacklose Filmchen über Instagram an seine Kollegen schickte. Darauf zu sehen war ein Junge, der über einen älteren Mann ejakuliert und danach lachend davonrennt.

Dass es sich dabei um illegales pornografisches Material und verbotene Pädophilie handelte, war dem damals 19-Jährigen nicht bewusst. Ebenso wenig, dass er damit einen Landesverweis riskierte, denn der junge Mann ist Bosnier. Diese Woche musste er sich vor dem Baselbieter Strafgericht verantworten, wie die "Basler Zeitung" berichtet.

Nicht der erste Fall

Der Elektriker flog auf, weil das "National Center for Missing and Exploited Children" aus den USA den Behörden in der Schweiz wegen des Filmchens Meldung erstattete. Der junge Mann fiel aus allen Wolken.

Der Fall ist exemplarisch. Im Februar erhielt ein junger Mann in Zürich Besuch von der Polizei, nachdem das FBI ihn bei der Schweizer Justiz gemeldet hatte. Er leitete ein Filmchen, das jemanden beim Sex mit einem Esel zeigt, seinen Cousins weiter. Auch ihm sei jegliches Unrechtsbewusstsein abgegangen. Verurteilungen von Minderjährigen und jungen Erwachsenen wegen Pornografie steigen seit Jahren.

Der junge Bosnier kam vor dem Baselbieter Strafgericht mit einem teuren Denkzettel davon. Er wurde zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt und hat Verfahrenskosten in der Höhe von mehreren tausend Franken zu tragen. Die Staatsanwaltschaft verzichtete darauf, einen Landesverweis zu beantragen, weil sie einen Härtefall voraussetzte.

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