Steiermark

1946 gegründet – doch jetzt muss Fleischer schließen

Ein echtes Original verabschiedet sich: Fleischer Helmut Bernhard muss seinen Betrieb, der nach dem 2. Weltkrieg gegründet wurde, endgültig schließen.

Clemens Pilz
Fleischer Helmut Bernhard muss sein Geschäft zusperren.
Fleischer Helmut Bernhard muss sein Geschäft zusperren.
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In der langen Geschichte der Fleischerei Bernhard gab es Höhen und Tiefen – doch nun ist für immer Schluss. Inhaber Helmut Bernhard schließt am 23. Dezember seinen Betrieb ein für alle mal. "Mit 74 Jahren habe ich lang genug gedient", zitiert ihn die "Kleine Zeitung". 

1946, kurz nach Kriegsende, hatte Hans Bernhard die kleine Fleischerei im Norden von Graz eröffnet. Sein Sohn Helmut ging bei ihm in Lehre und übernahm schließlich den Betrieb. Über viele Jahre erfreute sich der Fleischer großer Beliebtheit, beschäftigte zwischenzeitlich bis zu 18 Mitarbeiter. Sowohl Großkunden, als auch treue Stammgäste im Geschäft schätzten seine Spezialitäten.

Bürokratie und Personalmangel

Durch zunehmende Bürokratie, Kontrollen und die Konkurrenz durch große Ketten wurde das Leben für die Fleischer-Familie aber im Laufe der Zeit immer schwieriger. Die Pandemie und die Probleme mit der Personalsuche verschärften die Lage in den letzten Jahren weiter. Auch für Bernhard wurde die Tätigkeit immer belastender: "Offenbar will sich auch kaum jemand mehr diese Arbeit antun."

Ende kam spontan

Der Chef wollte einen Nachfolger für den Betrieb mit sechs Beschäftigten finden, doch dies gelang nicht. Seine beiden Töchter sind in anderen Branchen tätig. Den Beschluss, mit Jahresende aufzuhören, fällte Bernhard dann relativ spontan, im Spätsommer: "Ich bin beim Fischen im Bach gestanden und hab mir gedacht: 'Die letzten Monate waren eine richtige Qual. Und so deppert kannst gar nicht sein, dass du immer weiter arbeitest.'"