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2.021 neue Displays für die Wiener Staatsoper

Heute Redaktion
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Verbesserte Lesbarkeit und geringere Lichtabstrahlung im Zuschauerraum
Verbesserte Lesbarkeit und geringere Lichtabstrahlung im Zuschauerraum
Bild: Lemon42

Hören ist gut, lesen aber auch – und so wartet die Staatsoper pünktlich zum Saisonstart mit einem neuen Untertitel- und Informationssystem auf. Kosten: zwei Millionen Euro

2.021 Tabletdisplays ersetzen das fehleranfällig gewordene alte System, neben Deutsch und Englisch können die Texte der Vorführungen an der Wiener Staatsoper jetzt auch auf Italienisch, Französisch, Russisch und Japanisch mitgelesen werden. Zwei weitere Sprachen folgen. Ihre Premiere feiern die kleinen Gadgets am 4.9. mit "Il Trovatore" (leider ohne Anna Netrebko, die krankheitsbedingt absagen musste).



Ersatzteile für altes System waren nicht mehr haben

Nach 16 Jahren war es notwendig geworden, die im September 2001 installierte Untertitelanlage auszutauschen, da sie inzwischen fehleranfällig geworden war und es vermehrt Ausfälle gab. Die Anforderungen an das neue System waren u.a. die Verbreiterung des Angebots bei den Übersetzungen, also die Einführung weiterer Sprachen, die Verbesserung der Lesbarkeit der Untertitel sowie zusätzlich zu den Untertiteln ein modernes und breit angelegtes Infotainment-System.

Austro-Unternehmen Lemon42 bekam Zuschlag

Die Wiener Staatsoper beauftragte nach eingehender Prüfung und

internationaler Ausschreibung das österreichische

Internet-Software-Unternehmen Lemon42 mit der Projektleitung (die Internetagentur zeichnet auch für die Infotainment-Software und die Programmierung der Schnittstelle verantwortlich) und die italienisch-schweizerische Firma Marconi als Subunternehmer als

Entwickler des Untertitelbereichs und der Hardware.

Bessere Lesbarkeit und geringere Lichtabstrahlung

In knapp sechs Wochen wurden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen des Hauses insgesamt 2.021 Displays im Zuschauerraum installiert. Die Geräte sind Eigenentwicklungen, werden durch Kabel angesteuert und laufen mit einem speziellen Betriebssystem. Auf den

hochauflösenden Bildschirmen sind die Untertitel in weißer Schrift auf schwarzem Grund wesentlich besser lesbar, Filterfolien begrenzen Streulicht und sorgen dafür, dass der Nachbarplatz nicht gestört wird.

Meyer: "Es gibt keine Oper der Welt, die so etwas hat"

„Es gibt keine Oper der Welt, die so etwas hat", zeigte sich Hausherr Dominique Meyer bei der Präsentation am Montag stolz. Geplante weitere Features der neuen Anlage: Kurze Publikumsbefragungen und Gastronomiebestellungen für die Pause. Die Kosten, zwei Millionen Euro, trug die Staatsoper. (mado)