Österreich

2,5 Jahre für Angestellte, die Bankräubern half

Heute Redaktion
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Ein Schöffengericht hat alle fünf Angeklagten nach vier Banküberfällen in Ober- und Niederösterreich in einem Prozess am Donnerstag in Steyr schuldig gesprochen. Sie erhielten unbedingte Strafen zwischen zweieinhalb und neun Jahren. Drei der Urteile sind bereits rechtskräftig.

Auf der Anklagebank saßen vier Männer im Alter im Alter von 22, 24, 30 und 34 Jahren sowie eine 33-jährige Frau. Sie arbeitete in dem von den Überfällen betroffenen Banksektor. Die Anklage warf ihr vor, sie habe die Männer mit detaillierten Tipps für die Überfälle versorgt.

Diese starteten ihre Serie am 24. Jänner 2013 im Steyrer Stadtteil Münichholz. Am 14. Juni wurde eine Bank in Vestenthal (Bezirk Amstetten) heimgesucht, am 27. Juni folgte ein Coup in Losensteinleithen (Bezirk Steyr-Land). Am 21. August wurde ein Geldinstitut in St. Marien (Bezirk Linz-Land) beraubt.

Bankbeamtin im Oktober verhaftet

Insgesamt erbeuteten die Täter unter Einsatz eines Küchenmessers sowie einer unter einem Sackerl versteckten Fernbedienung für ein Spielzeugauto, was eine Schusswaffe vortäuschen sollte, rund 190.000 Euro. Kurz nach der letzten Tat klickten bei den vier mutmaßlichen Räubern im Alter von 22, 24, 30 und 34 Jahren die Handschellen. Im Oktober wurde die 33-jährige Bankangestellte verhaftet.

Bares gegen Insider-Tipps

Die Frau soll den Tätern Insider-Tipps gegeben - u.a. wo sich Geld befindet und wann wie viele Personen Dienst haben sowie welche Alarmeinrichtungen es gebe - und dafür kassiert haben. Das bestritt sie. Sie sei laut ihrem Verteidiger vom 34-Jährigen, mit dem sie eine Beziehung hatte, manipuliert und bedroht worden. Das Gericht glaubte ihr dies aber nicht. Sie wurde zu zweieinhalb Jahren verurteilt. Ihr Verteidiger und der Staatsanwalt gaben dazu keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

Das gilt auch für den als Kopf der Gruppierung eingeschätzten 34-Jährigen, der neun Jahre ausfasste. Er meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Die drei weiteren Männer erhielten Haftstrafen von zweieinhalb Jahren, zwei Jahren und zehn Monaten sowie sieben Jahren. Ihre Urteile sind bereits rechtskräftig. Außerdem wurden alle unter anderem zur Wiedergutmachung des von ihnen jeweils bei den Banken angerichteten Schadens sowie zu Teilschmerzensgeld für die von ihnen bedrohten Bankangestellten verurteilt.