Österreich

2,5 Jahre Haft für Missbrauchs-DJ

Heute Redaktion
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Der 34-jährige DJ und Eventmanager Mario P. aus Klagenfurt soll sich in der Vergangenheit wiederholt an minderjährigen Burschen vergangen und diese dafür bezahlt haben. Am Montag ist er dafür im Landesgericht Klagenfurt zu 2,5 Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Er zeigte sich großteils geständig.

Der 34-jährige DJ und Eventmanager Mario P. aus Klagenfurt soll sich in der Vergangenheit . Am Montag ist er dafür im Landesgericht Klagenfurt zu 2,5 Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Er zeigte sich großteils geständig.

Außerdem soll er kinderpornografische Foto- und Videoaufnahmen von seinen Opfern bekommen und diese teilweise mit einem Bekannten getauscht haben. Seine Opfer "entschädigte" der DJ für den Missbrauch: 100 bis 500 Euro bekamen sie jedes Mal. Die Taten sollen sich in Klagenfurt und in Lienz abgespielt haben.

Der Angeklagte sagte zu seiner Verteidigung, die Sexualkontakte mit den Minderjährigen seien einvernehmlich gewesen. Den Austausch von kinderpornografischem Material mit einem Bekannten stritt er ab.

Mit Computerspielen gelockt

Als Zeuge sagte auch ein heute 27 Jahre alter Kärntner aus, der angab, im Jahr 1997 als damals elfjähriger Nachbarbub vom damals 18-jährigen Angeklagten mehrmals missbraucht worden zu sein. Er sei vom Angeklagten mit Computerspielen gelockt worden und habe nach jedem der Übergriffe 1.000 Schilling bekommen.

Die aktuelle ist bereits die dritte einschlägige Verurteilung für den Kärntner. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Zum Schutz der acht Opfer fand die Verhandlung zum Großteil unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Staatsanwältin Sandra Agnoli hatte ihm vorgeworfen, seinen Opfern auch Cannabis gegeben und ihnen Ausweise gefälscht zu haben.

"Kinder prostituiert"

Staatsanwältin Agnoli forderte eine unbedingte Freiheitsstrafe. Der Angeklagte sei zwar geständig, bereue aber seine Taten nicht. "Die Übergriffe sind massiv, auch wenn es stimmt, dass nie Gewalt angewandt wurde." Der Angeklagte habe die Kinder geschickt gelockt. Agnoli: "Meines Erachtens nach hat er Kinder prostituiert. Es ist geradezu davon auszugehen, dass er seine Taten fortsetzen wird."

Der Verteidiger sagte, sein Mandant habe sich intensiv mit seinen Taten auseinandergesetzt und sei sich bewusst, dass er "etwas Grobes und Entsetzliches" getan habe. Der Angeklagte habe "versprochen", keine Minderjährigen mehr zu missbrauchen, sagte der Anwalt.

Zum Richter sagte der Angeklagte am Ende der Verhandlung, dass er sich bei seinen Opfern entschuldigen wolle. Er entschuldigte sich auch, dass er den Jugendlichen Cannabis gegeben habe. Er habe inzwischen auch eine Therapie begonnen.