Österreich

2 Arbeiter als Ersthelfer bei Brüderdrama: 'Überall ...

Heute Redaktion
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Zwei Arbeiter (mit Kollege 3) hörten am Mittwochnachmittag in Matzendorf-Hölles Schreie, sahen Michael M. zusammenbrechen und leisteten sofort Erste Hilfe.

Der Kunst der Ärzte im SMZ Ost und dem sofortigen Eingreifen der Bauarbeiter Slawek Sch. (42) und Ionut T. (28) verdankt Michael M. (17) sein Leben. Die Arbeiter der Neustädter Firma WMP Bau GmbH waren am Mittwochnachmittag auf der Baustelle direkt hinter dem Tatort in Matzendorf-Hölles (NÖ).

Opfer: "Ruft bitte die Rettung!"

"Plötzlich hörten wir Hilfeschreie, sahen einen blutüberströmten, wankenden Burschen. Ich dachte im ersten Moment an einen Radsturz", so Slawek Sch. Sekunden später sackte der mit knapp 20 Stichwunden übersäte Gymnasium-Schulsprecher zusammen.

Slawek Sch. erkannte den Ernst der Lage: "Überall Stichverletzungen und Blut, ich hatte gar nicht so viele Finger zum draufdrücken. Eine Nachbarin, die auch ordentlich mithalf, schickte ich Handtücher holen, damit stoppte ich die schwersten Blutungen. Der Bursche war ansprechbar, sagte, sein Bruder hätte ihn abgestochen und wir mögen bitte (!) die Rettung rufen."

Tatwaffe: Klappmesser

Die Einsatzkräfte hatte bereits Ionut T. alarmiert, Michael M. wurde ins Spital geflogen. Zustand am Mittwochabend: Lebensgefahr, aber stabil. Seit Freitagfrüh ist Michael M. aber außer Lebensgefahr. Bruder Mark (16) sitzt indes in Wr. Neustadt in Haft, Motiv: psychische Probleme und Gewaltfantasien. Er hatte mit einem Klappmesser seinen nach Hause kommenden älteren Bruder ohne Vorwarnung niedergemetzelt.

Der Direktor der Schule, BG Zehnergasse, zeigte sich auch schockiert: "Wir sind in Gedanken beim Opfer und den Eltern." Michael M. besucht die 8. Klasse, ist Schulsprecher, kommt aus einem guten Elternhaus.

J. Lielacher

(Lie)