Österreich

2-Jährige missbraucht: Sextäter amtsbekannt!

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Jener 50-jährige Frühpenisonist, der seine zweijährige Tochter sexuell missbraucht hat und dabei von einem Arbeiter mit dem Handy gefilmt wurde, ist dem Jugendamt bekannt. Die Familie wird seit September 2013 pädagogisch betreut.

, ist dem Jugendamt bekannt. Die Familie wird seit September 2013 pädagogisch betreut.

Schock in ganz Österreich über den Fall eines Wieners, der seine kleine Tochter sexuell missbraucht hat und dabei von einem Arbeiter zufällig ertappt wurde. Wegen des Verdachts der Vernachlässigung ihrer Kinder wird die Familie seit einigen Monaten "familiär unterstützt", also von Sozialarbeitern und -pädagogen des Wiener Jugendamtes betreut, bestätigt Herta Staffa von der MAG ELF. Gemeldet hatten sich zur Familie verschiedene Personen aus dem direkten Umfeld der Familie, sowohl Bekannte wie auch Vertreter der Schule.

Sexuelle Gewalt war bisher kein Thema

Dabei soll sexuelle Gewalt jedoch nie Thema gewesen sein: "Es ging um Probleme bei der Versorgung der Kinder, aber von sexueller Gewalt war bis dato nie die Rede", so Staffa. Die Situation sei nicht so schlimm gewesen, als dass die Kinder die gemeinsame Wohnung sofort verlassen hätten müssen. Die Familie war zunächst in einem anderen Bezirk vom Jugendamt betreut worden und ist dann umgezogen.

Ziel der sogenannten unterstützenden Erziehung sei es gewesen, "die Eltern fit zu machen ihre Kinder gut versorgen zu können", sagt Staffa. Die Mutter, das zweijährige Opfer wie auch seine beiden Geschwister werden jetzt von der Akutbetreuung Wien, dem Jugendamt und von einer Einrichtung betreut, die sich um Opfer sexueller Gewalt kümmert. Die Hilfe orientiere sich nun vor allem daran einen weitgehend normalen Alltag wieder aufzubauen.

Täter gab zwei Fälle zu

Der mutmaßliche Kinderschänder dürfte sich wegen gesundheitlicher Probleme in Frühpension befinden. Er soll mehrere Schlaganfälle erlitten haben. Der 50-Jährige gab inzwischen zu, sich mindestens zweimal an dem Mädchen vergangen zu haben. Ob auch die beiden Geschwister Opfer waren, wird derzeit noch untersucht. Die beiden Geschwister des Opfers, ein Bub und ein Mädchen, werden in den kommenden Tagen von speziell geschulten Beamten einvernommen, sagte Polizeisprecherin Adina Mircioane. Die schockierte Mutter schickte die älteste Tochter bereits am Mittwoch wieder in die Schule.

Sexuelle Gewalt in Familien festzustellen, sei für die Pädagogen äußerst schwierig. Es sei nun einmal ein Tabuthema, erklärt Staffa. Opfer würden, wenn überhaupt, nur sehr spät über die Übergriffe reden. Sind diese kleine Kinder, die das Geschehene "kaum oder schwer mitteilen können, nimmt man solche Dinge oft erst noch später wahr", sagt Staffa.

Drei von vier Frauen in Österreich erleben im Laufe ihres Lebens sexuelle Belästigung sowie Übergriffe. "Das eigene Zuhause ist oft der gefährlichste Ort", sagte Berivan Aslan, Frauensprecherin der Grünen, anlässlich einer Pressekonferenz zur Präsentation der Kampagne "One Billion Rising" (Eine Milliarde erhebt sich) am Mittwoch.

Wird eine Frau vergewaltigt, komme es in nur einem von zehn Fällen zur Anzeige, wobei lediglich 17 Prozent der Anzeigen auch zu einer Verurteilung führen, betonte Aslan. Beim Täter handle es sich meist um den eigenen Partner. Die Dunkelziffer vergewaltigter Frauen sei deswegen sehr hoch, erklärte Aslan. Sie appellierte an Opfer, Übergriffe in jedem Fall anzuzeigen.

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