Österreich

Zwei-Millionen-Spritze soll Bub retten

Heute Redaktion
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Baby John (7 Monate) wird nun gegen Muskelkrankheit geimpft, während Georg (13) aus Graz den Einsatz des Medikaments vor Gericht einklagen muss.
Baby John (7 Monate) wird nun gegen Muskelkrankheit geimpft, während Georg (13) aus Graz den Einsatz des Medikaments vor Gericht einklagen muss.
Bild: privat

Während ein deutsches Baby die teure Medizin zur Behandlung einer seltenen Muskelkrankheit bewilligt bekam, muss ein junger Patient aus Graz vor Gericht weiter um sein Leben kämpfen.

Es sind die teuersten Medikamente der Welt: Spritzen der Pharma-Riesen Novartis und Biogen können die lebensbedrohende "spinale Muskelatrophie" stoppen oder zumindest verlangsamen.

Erfolgsfall in Deutschland

Die Infusionen kosten freilich zwischen einer halben Million und fast zwei Millionen Euro. Die Krankenkassen zieren sich deshalb, die, erst in den USA zugelassenen, Medikamente zu bezahlen.

In Dresden gibt es jetzt aber einen Erfolg: Der sieben Monate alte John kann jetzt mit Einwilligung der Krankenkasse

mit der Millionen-Spritze geimpft werden.

Österreicher müssen bangen

In Graz hingegen müssen die Eltern des 13-jährigen Georg weiter um das Leben ihres Kindes bangen. Zwar konnten sie rund 190.000 Euro privat sammeln und damit drei Spritzen eines ähnlichen Medikaments finanzieren – eine langfristige Hilfe ist aber so nicht zu stemmen.

Die Spendenaktion war nötig, weil sich das steirische Gesundheitsunternehmen Kages weigert, die Therapie zu zahlen. Prozesse sind anhängig. Georgs Eltern fragen sich: Sind in Deutschland Kinder mehr wert als in Österreich?