Österreich

2 Mio veruntreut: Bank-Filialleiter lebte im Luxus

Heute Redaktion
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Ein Wiener Bankbeamter hat seit 2006 Kunden um 1,4 Mio. Euro und seine Bank um 600.000 Euro betrogen. Es gibt mindestens zehn geschädigte Kunden, laut Polizei handelt es sich um betagte Personen. Der 46-Jährige ist geständig.

 

Ein Wiener Bankbeamter hat seit 2006 Kunden um 1,4 Millionen Euro und seine Bank um 600.000 Euro betrogen. Es gibt mindestens zehn geschädigte Kunden, laut Polizei handelt es sich um betagte Personen. Der 46-Jährige ist geständig.

Eine Anzeige der internen Revision der Bank hatte die Ermittlungen des Landeskriminalamts ausgelöst. Der 46-Jährige mittlerweile entlassene Filialleiter wurde schließlich am Dienstag festgenommen, er befindet sich in Haft. Seine Frau wurde wegen Beihilfe angezeigt.

Der Bankbeamte soll sich im Zeitraum von sieben Jahren um 1,4 Millionen Euro bereichert haben und durch unrechtmäßige interne Verrechnungen einen Schaden von weiteren 600.000 Euro angerichtet haben.

Opfer sind alte Menschen

Den Angaben der Polizei zufolge führte der Beschuldigte Wertpapierverkäufe von 1,4 Millionen Euro zulasten von Kundendepots ohne Kundenauftrag durch, ließ sich Abrechnungen auf fingierte Konten gutschreiben und buchte die Erlöse dann auf das Konto seiner Ehefrau oder sein eigenes.

"Bei den zumindest zehn bekannt gewordenen Opfern handelt es sich um betagte Personen", hieß es in einer Aussendung der Polizei. Sprecherin Adina Mircioane zufolge waren die Opfer 80 bis 91 Jahre alt.

Luxus mit fremdem Geld

Der Filialleiter hat wahrscheinlich absichtlich Depots betagter Kunden gewählt, da er vermutlich davon ausging, dass er bei den Senioren illegale Machenschaften besser verschleiert werden können. Wer nachfragte, sei mit Ausreden hingehalten worden, sagte die Polizeisprecherin. Ihren Angaben zufolge führte der Beschuldigte ein luxuriöses Leben. Mit dem Geld habe er unter anderem sein Eigenheim nahezu ausbezahlt, teure Autos und Pferde gekauft sowie Urlaube finanziert.

Während einer urlaubsbedingten Abwesenheit im Sommer 2013 sind die Malversationen aufgeflogen: Zuerst weckte eine Transaktion in ungewöhnlicher Höhe das Misstrauen der Bank, die dann die Geschäftsfälle des Filialleiters untersuchte. Auf diese Weise wurde schließlich ein Fehlbetrag von zwei Millionen Euro festgestellt.