20 Euro geraubt, weil er 12.000 Euro Schulden hat

Weil ihn 12.000 € Schulden drückten, soll ein 22-Jähriger in Linz Passanten überfallen haben. Beute: 20 (!) Euro. Donnerstagnachmittag fiel das Urteil am Linzer Landesgericht.

Rund 12.000 Euro Schulden hatte ein 22-Jähriger aus dem Raum Wels angehäuft. Grund sei laut eigenen Aussagen sein Drogenkonsum gewesen.

In seiner Verzweiflung, die Schulden endlich abbauen zu müssen, traf der 22-Jährige eine fatale Entscheidung. Denn laut Staatsanwaltschaft raubte er am Abend des 19. Dezember vergangenen Jahres Passanten aus (wir berichteten).

Überfall mit Gaspistole

Konkret soll er maskiert mit einer Sonnenbrille und einem Halstuch einer Frau (53) aus Niederösterreich in der Linzer Weingartshofstraße aufgelauert haben. Mit einer Gaspistole habe er sie bedroht und ausgeraubt. Beute: Zehn Euro. Wie Staatsanwältin Ulrike Breiteneder berichtet, dürfte sie nicht mehr dabei gehabt haben.

Geplagt von einem hohen Schuldenberg war dem mutmaßlichen Räuber die Ausbeute natürlich viel zu gering.

Deshalb entschied er sich laut Anklage ganz in der Nähe zwei zufällig vorbeikommende Radfahrer (beide 15) zu überfallen. Dabei soll er aber ebenfalls nur zehn Euro erbeutet haben.

Da das geschockte erste Opfer aber gleich die Polizei alarmierte, klickten schon wenig später die Handschellen.

"Heute" hat ein Video des Polizei-Einsatzes in der Nähe des Linzer Bahnhofs.

Der 22-Jährige ließ sich in der Folge widerstandslos festnehmen. Er zeigt sich zu den Vorwürfen geständig. Die Pistole hatte der Beschuldigte bei der Verhaftung noch bei sich.

Urteil: 3 Jahre unbedingt, rechtskräftig

Wegen schweren Raubs musste sich der Angeklagte Donnerstag am Linzer Landesgericht verantworten. Das Strafmaß lag bei bis zu 15 Jahren Haft. Tatsächlich wurden es 3 Jahre unbedingt. Das Urteil ist rechtskräftig.

(mip)