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20 Flüchtlinge in Kühlwagen: 5 Jahre Haft für Schlep...

Heute Redaktion
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Bild: Linz.at

In Linz ist am Mittwoch ein 41-jähriger Schlepper aus Bulgarien zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Er soll bei einer Schlepperei nicht nur eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert haben, sondern auch Teil jener Bande gewesen sein, die für das Kühlwagendrama auf der A4 mit 71 toten Flüchtlingen verantwortlich ist.

Der bulgarische Hilfsarbeiter hat am Ende der Verhandlung ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er war im August 2015 vor einer Polizeikontrolle geflüchtet und dabei zweimal ein ihn verfolgendes Einsatzfahrzeug gerammt. Einer der Polizisten hat sich dabei eine Bandscheibe gebrochen.

Auch der anschließenden Verhaftung hat er sich widersetzt, indem er aus dem Transporter sprang und davonlief. Im Fahrzeug befanden sich 20 syrische, iranische und afghanische Flüchtlinge. Der 6,66 Quadratmeter große Kühlaufbau war luftdicht abgeschlossen.

"Warme, stickige Luft"

Den Polizisten war "warme, stickige Luft" entgegengeströmt, als sie den Laderaum öffneten. 250 Euro pro Person sollen dem Schlepper versprochen worden sein. Er ist bereits 17 Mal einschlägig vorbestraft. Er beteuerte aber, regelmäßig Pausen eingelegt zu haben: "Immer, wenn von hinten einer geklopft hat, habe ich angehalten."

Die Beschreibung des Vorfalls erinnert stark an das Todesdrama auf der A4 im Sommer, bei dem 71 tote Flüchtlinge in einem Kühl-Lkw gefunden wurden. Und tatsächlich soll der Mann Teil jener Bande sein, die für das Verbrechen verantwortlich ist.

Fünf Jahre Haft

Für das Verbrechen, das am Mittwoch verhandelt wurde, bekam der Mann fünf Jahre Haft. Widerstand gegen die Staatsgewalt, Körperverletzung, Gefährdung der körperlichen Sicherheit und gefährliche Drohung lautete das Urteil.

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