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20-Jährige wird nach Corona-Impfung schwanger

Eine junge Frau behauptet auf TikTok, dass die Corona-Impfung die Wirkung ihrer Drei-Monats-Spritze aufgehoben habe – und sie deswegen schwanger sei.

20 Minuten
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    Eine 20-jährige TikTokerin aus Deutschland ging mit ihrem Video viral.
    Eine 20-jährige TikTokerin aus Deutschland ging mit ihrem Video viral.
    pexels.com

    "Ich hatte Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung, meine Drei-Monats-Spritze hat dadurch ihre Wirkung verloren. Jetzt bin ich schwanger. Mein Freund hat mich verlassen." Mit diesen drastischen Sätzen schildert eine 20-jährige TikTok-Userin aus Deutschland in einem viralen Video, warum sie ungewollt schwanger geworden sei.

    "Weil ich in der Pflege arbeite, wurde ich schon im Dezember und Januar mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech geimpft. Im Januar habe ich bemerkt, dass ich schwanger bin. Ich verhüte schon lange mit der Drei-Monats-Spritze und hatte vorher nie Probleme", sagt die TikTokerin gegenüber "20 Minuten". Über mögliche Nebenwirkungen sei sie vor der Impfung kaum informiert worden: "Es ging sehr schnell, ich habe ein Formular unterschrieben und dann wurde ich auch schon geimpft."

    Kann die Impfung Verhütungsmittel unwirksam machen?

    Doch kann es wirklich sein, dass Frauen, die mit der Drei-Monats-Spritze verhüten, nach der Covid-Impfung nicht mehr vor einer Schwangerschaft geschützt sind? Laut der Schweizerischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte Swissmedic gibt es dafür keine Anhaltspunkte: "Uns liegen zur Zeit keine Meldungen vor, in denen mutmaßliche Interaktionen zwischen den Covid-Impfstoffen und hormonalen Kontrazeptiva adressiert werden", so Swissmedic-Sprecher Alex Josty. Auch Studien, die darauf hindeuteten, gebe es nicht. "Die Covid-Impfung hat nach unserem Wissensstand keine bekannten Auswirkungen auf die Wirkung hormoneller Verhütung."

    Zwar seien in der globalen Datenbank der Weltgesundheitsorganisation WHO "wenige Schwangerschaften unter Covid-Impfstoffen erfasst, aber nicht im Sinne von ‹ungewollt› als Interaktion mit Kontrazeptiva", ergänzt Josty. Er weist darauf hin, dass es unter Einnahme der Antibabypille immer zu Schwangerschaften kommen kann. Besonders wenn es zu Übelkeit mit Erbrechen kommt. "Das kann die Wirksamkeit der Antibabypille grundsätzlich einschränken."

    So sehen es auch die Experten der deutschen Krankenkasse Barmer: "Impfen und hormonelle Verhütungsmittel sind kein Widerspruch. Weder wirkt die Pille weniger gut. Noch mindern Pille und Co. die Impfwirkung. Einzige Ausnahme: Wenn Sie innerhalb weniger Stunden nach Einnahme der Pille heftige Magen-Darm-Probleme bekommen."

    Drei-Monats-Spritze gilt als sehr sicher

    Grund dafür ist die Wirkungsweise der Pille: Sie wird oral eingenommen und braucht einige Stunden, um sich aufzulösen und entsprechend zu wirken. Wird sie vorher wieder ausgeschieden, entweder durch Erbrechen oder Durchfall, ist der Verhütungsschutz nicht mehr gegeben.

    Anders sieht es bei der Drei-Monats-Spritze aus, bei der die Hormone nach der Injektion sehr schnell vom Körper aufgenommen werden. Die Spritze hat einen Pearl-Index (siehe Interview) von 0,2 und gilt somit als sehr sicher.

    Für die 20-Jährige aus Nordrhein-Westfalen, die mittlerweile in der 18. Woche ist, war die Nachricht von der Schwangerschaft ein Schock. "Ich bin halt noch sehr jung und wollte im April eine Ausbildung zur Pflegefachfrau beginnen." Dennoch hat sie sich entschieden, das Baby zu behalten. Auf TikTok präsentiert sie Fotos ihres Bauchs und erste Ultraschall-Bilder. Dass ihr manche Follower*innen vorwerfen, Falschinformationen zur Corona-Impfung zu verbreiten, lässt die werdende Mutter kalt.

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      JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com