Österreich

20 Jahre Haft für Dschihadisten-Prediger

Heute Redaktion
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Lange Nacht in Graz: Die Geschworenen befangen den angeklagten Mirsag O. für schuldig. Er wurde zu zwanzig Jahren Haft verurteilt, der Mitangeklagte Muchbarek T. zu zehn Jahren. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Lange Nacht in Graz: Die Geschworenen befangen den angeklagten Mirsad O. für schuldig. Er wurde zu zwanzig Jahren Haft verurteilt, der Mitangeklagte Muchbarek T. zu zehn Jahren. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. 
Mittwochnacht ging der Dschihadisten-Prozess am Grazer Straflandesgericht zu Ende: Der Hassprediger Mirsad O. gilt als Schlüsselfigur rund um die Aktivitäten der Terrororganisation "Islamischer Staat" in Österreich. Nach zahlreichen Prozesstagen wurde er zu zwanzig Jahren Haft verurteilt, sein mitangeklagter Muchbarek T. muss zehn Jahre in Gefängnis. 

Die Anklage warf den beiden die Beteilung an einer terroristischen Vereinigung und einer kriminellen Organisation vor. Außerdem wurde Muchbarek T. Mord und Nötigung als terroristische Straftat zur Last gelegt, zu dem Mirsad O. ihn angestiftet haben soll. Die Anklage konnte den Mord nicht beweisen, sonst wären beide zu einer lebenslangen Strafe verurteilt worden. Der verurteilte Prediger und der Staatsanwalt kündigten Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an, der zweite Angeklagte erbat sich drei Tage Bedenkzeit. 

IS-Kämfer angeworben

Der in Serbien geborene Wiener Mirsad wird immer wieder als "Popstar" der österreichischen Dschihadistenszene bezeichnet. Der 35-Jährige soll IS-Kämpfer angeworben und Muchbarek T. (28) zum Mord angestiftet haben. Der 28-jährige Tschetschene soll in Syrien Morde begangen haben. Während des Prozesses gab er zu, beim IS gewesen zu sein, leugnete aber, gekämpft und getötet zu haben. 
 

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