Österreich

20-Jähriger prügelte Opfer nach U-Bahnstreit halb tot

Heute Redaktion
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Bild: privat

Nachdem zwei Männer Sonntagabend in einer Garnitur der U3 in Streit geraten waren, verlagerten sie ihre Auseinandersetzung vor die Station. Ein 37-Jähriger wurde schließlich von seinem Kontrahenten niedergeschlagen. Der 20-Jährige trat auf sein bereits regungslos am Boden liegendes Opfer ein und verletzte den Mann schwer. Ein WEGA-Beamter rettete ihm das Leben.

"DEr Franz liegt auf der Intensivstation. Sein Kiefer ist  kaputt, er hat eine Gehrinerschütterung", erzählt sein Lebensgefährte Rene S. im "Heute"-Gespräch. Er kann immer noch nicht glauben, dass sein Freund so brutal angegriffen wurde.

Die Männer, ein 37-jähriger St. Pöltner und ein 20-jähriger Slowake, waren in der U3 in Streit geraten. Es dürfte es dabei um ein lärmendes Kind gegangen sein, dass mit dem Jüngeren unterwegs gewesen war. Laut der Aussage des späteren Gewalttäters, hatte der 37-Jährige gepoltert, das Kind möge "den Mund halten" sonst werde "ihm die Zunge herausgeschnitten". In der Endstation Ottakring stiegen beide aus, woraufhin sich die Streiterei in die Huttengasse verlagerte.

Dort rastete der 20-Jährige komplett aus und schlug seinen Kontrahenten mit Fäusten und Tritten zu Boden. Obwohl der Mann bereits am Boden lag, ließ der Beschuldigte nicht von seinem Opfer ab. Mehrmals trat und sprang der Bursch mit seinen Beinen gegen den Kopf des regungslos am Boden liegenden Opfers und verletzte den Mann schwer.

Lebensgefährte widerspricht dieser Version

Eine andere Version des Vorfalls gibt der Lebensgefährte des Opfers wieder. Demnach hörte der später Niedergeschlagene über Kopfhörer Musik, als er von zwei Betrunkenen mit einem Kleinkind angepöbelt worden sei. Gegen das Kind habe er kein Wort gesagt. "Wir haben selber zwei Kleinkinder. Er würde sowas nie sagen", so der Lebensgefährte.

Nachdem das spätere Opfer erklärt habe, die Männer nicht zu verstehen, habe er ohne ein weiteres Wort die U3 verlassen. Die Betrunkenen hätten ihn jedoch verfolgt und einer der Männer hätte ihn mit einem Fußtritt gegen den Kopf zu Boden gebracht. Dann schlugen beide Männer auf den Wehrlosen ein.

WEGA-Beamter rettete Mann das Leben

Ab diesem Zeitpunkt ist der Vorfall wieder klarer: Mehrere Passanten die auf den Gewaltakt aufmerksam wurden, stoppten ihre Autos und versuchten durch Hupen den Slowaken zu verscheuchen. Sein Leben verdankt der 37-Jährige wohl einem mutigen WEGA-Beamten.

Der Polizist, der gerade nicht im Dienst war, wurde auf die Ereignisse aufmerksam und kam dem bereits schwer verletzten Niederösterreicher zur Hilfe. Unmittelbar danach trafen von Zeugen verständigte Einsatzkräfte am Tatort ein. Der Bursch wurde festgenommen, sein Opfer wurde mit zahlreichen Knochenbrüchen, unter anderem des Kiefers und des Jochbeins, in ein Spital gebracht. Er liegt auf der Intensivstation.