Österreich

20 Millionen Euro für Trinkwasser-Versorgung

Die Stadt Wien investiert in sechs Bezirken nun 20 Millionen Euro in neue Leitungen für Trinkwasser.

Heute Redaktion
Teilen

Um die Versorgung mit frischem Trinkwasser zu garantieren, erneuert die Stadt nun die Rohre in sechs Grätzln. "Wir starten aktuell eine Infrastrukturoffensive in der Höhe von 20 Millionen Euro", so Umweltstadträtin Ulli Sima (SP).

"Die Wiener können sich jederzeit auf die Top-Versorgung mit quellfrischem Trinkwasser aus den Bergen verlassen." Gerade in den herausfordernden Corona-Zeiten wurde vielen wieder bewusst, wie zentral eine funktionierende Wasserversorgung ist. "Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern harte Arbeit und bedeutet natürlich auch hohe Investitionen", so Sima.

In den kommenden Monaten wird das Rohrnetz in sechs Wiener Grätzln daher planmäßig erneuert. Das Herzstück der Arbeiten ist die Erneuerung der ersten Hauptleitung in Hietzing. Insgesamt werden sieben Kilometer Rohre erneuert.

Picture

Die Projekte im Überblick



• Wien-Hietzing: Erneuerung der 1. Hauptleitung, einer "Hauptschlagader" im Wiener Rohrnetz. Mit einem Durchmesser von mehr als einem Meter dient diese Leitung der lokalen und überregionalen Versorgung von Wien. Bauarbeiten gibt es im Bereich Warmbachergasse, Veitingergasse, Spohrstraße und Schrutkagasse.



• Ober-St.-Veit (Wien-Hietzing): Rohrerneuerung im Bereich Schweizertalstraße, Matrasgasse, Josef-Pommer-Gasse, Karl-Schallhas-Gasse und Prehausergasse.



• Wien-Penzing: Rohrerneuerung im Bereich Baumgartenstraße und Hochsatzengasse.



• Wien-Döbling: Rohrerneuerung rund um den Karl-Marx-Hof im Bereich Boschstraße, Geistingergasse, Felix-Braun-Gasse, Josef-Hindels-Gasse und 12.-Februar-Platz.



• Wien-Liesing: Rohrerneuerung im Bereich Fröhlichgasse und Gaulgasse und im Bereich Franz-Asenbauergasse und verlängerte Jaschkagasse.



Sicherheit geht vor

Auf allen Baustellen werden sämtliche von der Bundesregierung und der Stadt Wien vorgegebenen Corona-Schutzmaßnahmen umgesetzt, die Arbeiter tragen Masken.



Wiener Wasserversorgung weltweit einzigartig

Die Erste Hochquellenleitung liefert täglich bis zu 220 Millionen Liter Wasser aus dem Rax-, Schneeberg- und Schneealpengebiet in die österreichische Bundeshauptstadt. Die Distanz zwischen der entferntesten Quelle – der Pfannbauernquelle – und Wien beträgt 150 Kilometer. Innerhalb von 24 Stunden fließt das Quellwasser von dort bis zum Wasserbehälter Rosenhügel in Wien. Die II. Hochquellenleitung bringt täglich bis zu 217 Millionen Liter Wasser aus dem steirischen Salzatal im Hochschwabgebiet nach Wien. Die Strecke ist 180 Kilometer lang. Das Wasser überwindet dabei in 36 Stunden einen Höhenunterschied von 360 Metern.

Um das gleichmäßige Gefälle zu gewährleisten, folgt die Trasse den Gegebenheiten des Geländes. Die Versorgung der Wienerinnen und Wiener mit frischem Hochquellwasser ist bestens auf Not- und Krisensituationen vorbereitet und daher auch während der aktuellen Corona-Pandemie gesichert. In unterirdischen Leitungen, die zum Teil durch Berge geführt werden, gelangt das Wasser im natürlichen Gefälle ohne eine einzige Pumpe bis in die Stadt. Die Gravitationsenergie wird entlang der Leitung sogar zusätzlich zur Stromproduktion verwendet.



Seit Beginn der Maßnahmen hinsichtlich Covid-19 wurde die Leitzentrale von Wiener Wasser auf zwei örtlich getrennte Teams aufgeteilt. Die Leitzentrale ist das Herz der Wasserversorgung und sichert, dass in jedem Winkel der Stadt ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Die Teams der Leitzentrale wurden auf zwei Standorte aufgeteilt. An beiden Standorten kann überwacht und gesteuert werden, wie viel Wasser von den beiden Hochquellenleitungen in Wien ankommt, welche Wassermengen auf die anderen 28 Wasserbehälter in der Stadt aufgeteilt wird und wie sich der Wasserverbrauch entwickelt. Wenn – beispielsweise aufgrund steigender Temperaturen – ein erhöhter Wasserverbrauch zu erwarten ist, fordern die Kollegen der Leitzentrale größere Wassermengen im Quellgebiet an.



Auch das Bereitschaftsteam der MA 31 ist seit Mitte März auf zwei Standorte aufgeteilt. Kommt es zu einem Leitungsschaden, fährt eine der beiden Mannschaften zum Ort des Geschehens und fordert entsprechendes Gerät für Grabungsarbeiten an. Die örtliche Trennung gewährleistet, dass die beiden für Zuverlässigkeit der Wasserversorgung wichtigsten Gruppen im Ansteckungsfall nicht komplett ausfallen. Die Wiener Wasserversorgung läuft ab Anfang Mai 2020 wieder mit allen rund 600 MitarbeiterInnen im Vollbetrieb.

Stadträtin dankt Mitarbeitern

Umweltstadträtin Sima bedankt sich bei allen Mitarbeitern der MA 31 für ihren Einsatz: "Die Wienerinnen und Wiener lieben das Wiener Wasser und wissen, sie können sich jederzeit auf die Versorgung mit dem kostbaren Nass verlassen. Danke an Sie alle für Ihren Einsatz in diesen herausfordernden Zeiten", so Sima.