Österreich

20 Monate Haft für toten Polizisten

Heute Redaktion
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Bild: Thomas Lenger (Monatsrevue)

Beinahe ungebremst raste ein 31-jährgier Autofahrer im November bei einem Krampusumzug in einen Polizisten. Der Beamte erlitt schwere Verletzungen und verstarb drei Monate später. Am Donnerstag wurde der Fahrer zu 20 Monaten Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Beinahe ungebremst raste ein 31-jähriger Autofahrer im November bei einem Krampusumzug in einen Polizisten. Der Beamte erlitt schwere Verletzungen und verstarb drei Monate später. Am Donnerstag wurde der Fahrer zu 20 Monaten Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

"Fahrlässige Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen" lautete das Urteil der Richterin am Gericht in Korneuburg. Der 31-Jährige gab seine Schuld zu, die Staatsanwältin hat noch keine Erklärung abgegeben. 

Für den Beschuldigten war es nicht die erste Tat. Er hat bereits zwei Vorstrafen, beide bedingt, wegen Körperverletzung. Das wurde von der Richterin als erschwerend gewertet. 

Der Angeklagte gab an, süchtig gewesen zu sein. Am Tag vor dem Unfall besuchte er eine Hochzeit und schlief sich den ganzen Tag aus. Erst am Nachmittag sei er aufgestanden und habe sich dann auf den Weg gemacht als er am Umzug vorbeikam.

"Überall war Blut"

Der Beamte war mit einer Warnweste gut sichtbar gewesen, trotzdem übersah ihn der Lenker. Der 31-Jährige erwischte den 50-Jährigen frontal. Der Polizist mit 25 Jahren Diensterfahrung flog erst auf die Motorhaube, dann gegen die Windschutzscheibe und schließlich noch gegen ein Verkehrszeichen. Mit schweren Verletzungen am Kopf und inneren Blutungen wurde er ins Spital eingeliefert, verlor aber drei Monate später den Kampf mit dem Tod. Auch Zeugen bestätigten: "Überall war Blut". 
Vor Gericht schilderte der Angeklagte, dass er am Unfalltag Zigaretten holen wollte. Er habe auf den Umzug geschaut und dabei den Beamten übersehen. Bei einer Geschwindigkeit von ungefähr 60 km/h dürfte es dann zur Kollision gekommen sein. 

Laut einem Gutachten reagierte der Autofahrer um ganze 2,1 Sekunden zu langsam - mindestens. 

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