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20 Russische Panzer bereits in der Ukraine gesichtet

Heute Redaktion
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Bild: AP

Die Waffenruhe in der Ostukraine besteht nach wie vor nur auf dem Papier. Die ukrainische Armee befindet sich im Nordosten nach der verlorenen Schlacht um Debaltsewe auf dem Rückzug. Das nächste große Ziel der von Russland großzügig mit Panzern und Artillerie ausgestatteten Separatisten ist die Hafenstadt Mariupol. Am Freitag haben 20 russische Panzer die Grenze in die Ukraine überquert, meldet die urkainische Armee.

Die Waffenruhe auf dem Rückzug. Das nächste große Ziel der von Russland großzügig mit Panzern und Artillerie ausgestatteten Separatisten ist die Hafenstadt Mariupol. Am Freitag haben 20 russische Panzer die Grenze in die Ukraine überquert, meldet die urkainische Armee.

Trotz des Minsker Abkommens vom vergangenen Wochenende setzen die Separatisten in der Ostukraine ihre Offensive fort. Nach der Einnahme des strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkts Debalzewe richten die Separatisten ihr Auge nun auf die Hafenstadt Mariupol. Der Motor des schier ungebremsten Vorstoßes ist die großzügige Unterstützung mit Kriegsmaterial sowie Panzern und Artillerie durch Russland.

Die im Einsatz sind. Vystrel werden ausschließlich von Russland genutzt.

Russische Panzer in Richtung Mariupol

Nach Debalzewe rollt die Militärmaschinerie nun nach Süden in Richtung Mariupol. Kiew meldete am Freitag, dass 20 russische Panzer gezählt wurden, die die Grenze in die Ukraine überquert haben. Vor etwas mehr als einer Woche wurden bereits in Richtung Ukraine unterwegs waren. Sie näherten sich der von prorussischen Separatisten besetzten Stadt Nowoasowsk östlich von Mariupol, teilte der Armeesprecher am Freitag weiter mit.

Auch zehn Raketenwerfersysteme und mehrere Busse mit Kämpfern seien über die Grenze gebracht worden. Trotz der vereinbarten Waffenruhe sei in den vergangenen Tagen militärische Ausrüstung aus Russland in die Ukraine transportiert worden, fügte der Militärsprecher hinzu. Die Rebellen hätten in den vergangenen 24 Stunden Stellungen der Regierung 49 Mal mit Artillerie, Raketen und gepanzerten Fahrzeugen angegriffen.

Die Küstenstadt Mariupol ist von strategisch wichtiger Bedeutung. Sie liegt zwischen der Grenze und der von Russland annektierten Krim. Bereits im vergangenen Jahr hatte die ukrainische Regierung gewarnt, die Separatisten könnten mit russischer Hilfe versuchen, eine Landverbindung zu der Halbinsel zu erobern.

Poroschenko will Friedenstruppe

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach sich am Freitag für eine internationale Friedenstruppe in der Ostukraine aus. Ein EU-Einsatz mit UNO-Mandat solle die Einhaltung des Friedensabkommens überwachen. Die deutsche Regierung knüpft einen möglichen EU-Friedenseinsatz allerdings an die Zustimmung Russlands. "Eine Friedensmission muss von allen gewollt und getragen werden", sagte die Sprecherin des deutschen Auswärtigen Amtes, Sawsan Chebli, am Freitag in Berlin.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Francois Hollande drohten nach einem Treffen am Freitag in Paris dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei weiteren Verstößen prorussischer Separatisten mit neuen Sanktionen.

OSZE "besorgt und desillusioniert"

Nach dem Bruch der Waffenruhe in der Ukraine hat bei der alljährlichen Wintertagung der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE-PV) am Freitag in Wien getrübte Stimmung geherrscht. "Wir sind sehr besorgt und desillusioniert", erklärte Ertugrul Apakan, OSZE-Missionschef in der Ukraine.

Seinem Stellvertreter sei der Zugang zur "Volksrepublik Donezk" verweigert worden, fügte er hinzu. Anfangs habe er die seit Sonntag geltende Waffenruhe als "einigermaßen stabil" eingeschätzt, mittlerweile habe sich die Situation aber wieder verschärft, sagte Apakan.