Österreich

200.000 Wiener mehr, aber 139 Kassenärzte weniger

Heute Redaktion
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Es fehlen Ärzte.
Es fehlen Ärzte.
Bild: imago stock & people

Die Wiener Spitalsambulanzen platzen aus allen Nähten. Die Folgen: lange Wartezeiten, Frustration und Aggression bei Patienten. Eine der Ursachen des Problems ist, dass es in Wien an Kassenärzten fehlt.

2010 gab es noch 1.745 Kassenärzte aller Fachrichtungen, bis 2018 sank die Zahl auf 1.606. Das ergibt ein Minus von 139 in Wien. Gleichzeitig ist die Zahl der Wiener (Wohn-)Bevölkerung im gleichen Zeitraum um rund 200.000 Personen angestiegen.

Das Wagnis Selbständigkeit

Laut Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres sind die "Hilferufe der Patienten, die gezwungen sind, eine Ambulanz aufzusuchen, unüberhörbar". Er fordert darum mindestens 300 zusätzliche Kassenärzte.

Derzeit sind laut der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) in folgenden Fachrichtungen 32 Posten nicht besetzt: 17 Hausärzte, acht Gynäkologen und sieben Kinderärzte. Insbesondere in Wieden, Margareten, Favoriten, Simmering und Liesing sei es schwierig, Ärzte zu gewinnen.

Laut WGKK "wollen sich viele Ärzte nicht mehr in die Selbstständigkeit wagen". Darum gibt es seit Kurzem die Möglichkeit, dass Ärzte andere Mediziner anstellen. So sollen wieder mehr Mediziner in das Kassensystem kommen.