Die Arbeitslosenquote in Österreich steigt leicht, aktuell sind rund 8,3 Prozent ohne Job. Schwer zu kämpfen hat dabei nach wie vor die Gastronomie. Während Corona orientierten sich viele Beschäftigte um, kehrten nach der Wiedereröffnung nicht mehr in ihr altes Berufsfeld zurück.
Kurt Reiter, dem das Gasthaus zum Hochschwab in Thörl (Steiermark) gehört, sucht nun bereits seit Oktober nach einer Servicekraft, erzählt er der "Kleinen Zeitung". Er selbst muss deshalb in Doppelschichten arbeiten und einen zusätzlichen Ruhetag einführen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
"Ausgelernte verdienen 2.000 Euro netto bei mir, die Arbeitszeiten sind geregelt und das Trinkgeld ist da noch gar nicht eingerechnet", versteht er das mangelnde Interesse nicht. In all den Monaten kam nicht eine einzige Bewerbung rein, Vorstellungsgespräch ganz zu schweigen. "Überall kriselt es, aber die Leute gehen trotzdem essen", einen sichereren Job als in der Gastro gibt es also kaum.
Noch dazu ist das Gasthaus zum Hochschwab das Einzige im Ortskern, von zwei Pizzerien abgesehen. "Ich bin seit 28 Jahren in Thörl Wirt und frage mich jetzt manchmal: Für was soll ich mich noch selbst jeden Tag zu Tode rackern", so Reiter zur "Kleinen".