Österreich
2.200 Euro zu wenig – Schwangerer Kreditkarte gekündigt
Eine Juristin in Karenz wurde als "nicht kreditwürdig" gesehen, obwohl sie 2.200 Euro Einkommen hatte.
Diese Rechnung ging nicht ganz auf: Anfang September wurde einer schwangeren Steirerin plötzlich die Kreditkarte gekündigt. Als die 32-Jährige beim Kreditkarteninstitut nachhakte, bekam sie eine überraschende Antwort: Sie solle doch einfach "nach ihrer Karenz" einen neuen Antrag stellen, und das obwohl die Juristin während ihrer Karenz 2.200 Euro bezog – nur 300 Euro weniger als vor ihrer Schwangerschaft.
Die Juristin hätte die Karenz melden müssen
Die Grazerin wandte sich daraufhin an die Antidiskriminierungsstelle Steiermark. "Seit wann ist Karenz ein Kündigungsgrund?", ärgert sich Daniela Grabovac, Leiterin der Stelle, im Gespräch mit "Heute". "Die Bank hatte der Betroffenen erklärt, sie hätte ihre Karenz und das geringere Einkommen melden müssen. So etwas habe ich wirklich noch nie gehört."
Nach Grabovac' Intervention lenkte das Kreditinstitut schließlich ein. Der Vertrag wurde nicht gekündigt, aber: "Die Frau musste den Einkommensnachweis ihres Mannes schicken."