Warten auf Strafmaß

23-Jährige tötet Freund mit Auto – dreimal überfahren

Alice Wood überfuhr ihren Freund mit dem Auto und verletzte ihn tödlich. Auf den Bildern einer Kamera ist zu sehen, wie sie ihn mit Absicht anfuhr.

Newsdesk Heute
23-Jährige tötet Freund mit Auto – dreimal überfahren
Alice Wood wurde am 2. Jänner 2024 wegen des Mordes an ihrem Freund Ryan Watson verurteilt.
Crown Prosecution Service

Am Dienstag hat ein Gericht in der Stadt Chester in England die 23-jährige Alice Wood wegen des Mordes an ihrem Freund Ryan Watson verurteilt. Wood hatte im Mai 2022 den 24-Jährigen dreimal mit ihrem Ford Fiesta überfahren, am Schluss überrollte sie ihn und schleifte seinen Körper knapp 160 Meter unter dem Auto mit, bevor sie anhielt. Die Angeklagte Wood hatte vor Gericht behauptet, dass es sich um einen "tragischen Unfall" gehandelt habe, doch Bilder der Überwachungskameras zeigen, wie kaltblütig sich die Frau hinter dem Steuer verhielt.

Gerichtsdokumenten zufolge war das Paar an einem Abend ausgegangen, beide tranken reichlich Alkohol. Vor der Heimfahrt kam es aber zu Spannungen. Alice warf Ryan vor, er sei einer anderen Frau etwas zu nahe gekommen. Der Mann wiederum warf seiner Freundin vor, mit anderen Männern zu flirten. Weiter stritten die beiden, wer mit Ryans Auto nach Hause fahren dürfe.

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Dreimal überfahren – dann noch mitgeschleift

Schließlich beschlossen sie, dass Alice fahren sollte. Zu Hause angekommen, stieg sie aber dann in ihr Auto, während Ryan um das Fahrzeug herumging. Nachbarn sagten, sie hätten Schreie und einen aufheulenden Automotor gehört. Die Überwachungskamera zeigt, wie der Ford Fiesta erst rückwärts auf Ryan zufährt, ihn allerdings knapp verfehlt. Sekunden später fährt Alice erneut auf ihren Freund zu und stößt ihn auf die Motorhaube des Autos.

Der Mann stand nach der Kollision auf, da raste Alice ein drittes Mal auf ihn zu – diesmal mit tragischen Folgen, denn Ryan wurde dabei unter dem Fahrzeug eingeklemmt. Nachdem Alice eine mehrere Meter lange Strecke die Straße entlang fuhr, hielt sie an und eilte zum Haus eines Anwohners. Verzweifelt klingelte sie an der Tür: "Bitte rufen Sie eine Ambulanz, ich glaube, ich habe meinen Freund überfahren."

Kommt Alice lebenslang ins Gefängnis?

Kurz danach nahm die Polizei Alice Wood fest. In dem Moment hielt sie sich die Ohren zu und begann zu schluchzen. Ein Beamter sagte zu ihr: "Alice, aufgrund der Beweise werden wir dich wegen Mordverdachts verhaften." Wie Chefermittler Nigel Parr damals den britischen Medien erklärte, habe Alice "ihr Auto als Waffe" benutzt.

Bei der Verhaftung schrie die 24-Jährige und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Dann stand sie auf und drehte sich um, um sich die Handschellen anbringen zu lassen. "Es ist in Ordnung, ich habe es verdient."

Als am Dienstag Richter Michael Leeming den Schuldspruch verkündete, zeigte Alice keine Emotionen. Auch nicht, als er sagte: "Möglicherweise werden Sie nie aus dem Gefängnis entlassen. Es gibt nur eine Strafe, die das Gesetz zulässt, und das ist lebenslange Haft." Das definitive Strafmaß soll Alice Wood am 29. Jänner mitgeteilt werden.

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    red
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