"Die Wetterlage, die uns diese außergewöhnlichen Temperaturen beschert, ist typisch für den Herbst", erklärt Wetter-Experte der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) Konstantin Brandes. Österreich befindet sich am Mittwoch an der Vorderseite eines Tiefs mit Kern über Skandinavien in einer Südwestströmung. Mit dieser erreicht uns sehr warme Luft aus Spanien, der Föhn verstärkt das Ganze noch.
Normal wären jetzt gegen Ende Oktober Höchstwerte von 13 bis 16 Grad in den Landeshauptstädten (siehe Karte in der Bildstrecke unten). "Der Mittwoch wird also wirklich markant", so die Meteorologen in ihrer Prognose.
Die Temperaturen erreichen demnach verbreitet die 20-Grad-Marke, wobei die wärmsten Regionen von Innsbruck über das Tiroler Unterland und den Flachgau, die Eisenwurzen bis zur Rax reichen. In diesem Streifen sorgt der Föhn sogar für Höchstwerte von bis zu 24 Grad. Selbst 25 Grad – und somit per Definition ein Sommertag – ist hier nicht ausgeschlossen.
Dass es jetzt wieder föhnig wird, kommt laut den Wetter-Experten nicht von ungefähr. Die Häufigkeit von Südföhn erreicht etwa in Innsbruck eindeutig im April und Mai ein Maximum, ein zweiter Peak ist aber jetzt im Oktober zu erkennen. "Herbst ist also gleich Föhnzeit."
Tatsächlich gar nicht so, wie die Meteorologen weiter ausführen: "Den Rekord für den spätesten Sommertag im Jahr halten mehrere Wetterstationen mit bis zu 26,1 Grad am 16. November 2002 (zum Beispiel Weyer, Waidhofen/Ybbs, Bad Goisern, Kirchdorf/Krems). Es kann also noch rund 4 Wochen später im Jahr noch etwas wärmer werden."
Anfang Oktober gab es sogar schon Tage mit über 30 Grad: In Eisenstadt wurden am 1. Oktober 1956 30,1 Grad erreicht, in Deutschlandsberg (Steiermark) waren es am 5. Oktober 1983 genau 30 Grad.
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Die absoluten Hitzerekorde für den Oktober stammen aber aus Vorarlberg: Am 4. Oktober 1966 kletterten die Temperaturen in Fußach und Schlins (beide Vorarlberg, mittlerweile nicht mehr aktive Stationen) auf 30,2 bzw. 30,1 Grad.