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25-Jährige radelt nackt durch London – nicht ohne Grund

Die 25-Jährige sammelte an diesem Wochenende über 10.000 Euro für wohltätige Zwecke, indem sie durch London radelte – völlig nackt.

Jochen Dobnik
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    Für den guten Zweck radelte Kerri Barnes (25) quer durch London - völlig nackt
    Für den guten Zweck radelte Kerri Barnes (25) quer durch London - völlig nackt
    Kerri Barnes / Action Press / picturedesk.com

    "Das war verdammt kalt": Kerri Barnes aus Fulham trotzte den eisigen Temperaturen und neugierigen Blicken und fuhr 16 Kilometer um die Wahrzeichen der britischen Metropole, um das Bewusstsein für Selbstmordprävention zu schärfen.

    Nackt vor dem Buckingham Palace

    Durch die Corona-Pandemie und die monatelange soziale Isolation waren die Zahlen der Wohltätigkeitsorganisation "Mind", die sich für psychische Gesundheit einsetzt, besorgniserregend in die Höhe geschnellt. Kerris Mitbewohnerin kam schließlich auf die Idee zu der kuriosen und werbewirksamen Aktion.

    "Das war verdammt kalt", erzählt Kerri, die sich vom Naturhistorischen Museum über den Buckingham Palace bis zur Tower Bridge mehr als 9.500 Pfund (etwa 10.600 Euro) "erstrampelte".

    Unterwegs traf die 25-Jährige natürlich auf viele verdutzte Gesichter, viele zeigten sich jedoch auch großzügig und warfen Bargeld in Kerris Fahrradkorb. Auch online konnte gespendet werden.

    Aktion hatte auch privaten Hintergrund

    "Es hat viel Spaß gemacht und die Reaktion der Öffentlichkeit war brillant. Die Rollschuhfahrer im Hyde Park reisten ein bisschen mit mir, am Trafalgar Square kurbelten Leute Autofenster herunter und jubelten mir zu, in der Downing Street mahnte eine Polizistin zu Pferd sogar einen Motorradfahrer, als dieser sein Handy für ein Foto zücken wollte", erzählt Kerrie der "Times".

    Auch Kerri selbst ist von dem Thema betroffen: So gibt es in ihrer Verwandtschaft mehrere Menschen, die schon versucht haben, sich selbst das Leben zu nehmen. Vor neun Jahren beging eine ihrer Cousinen Suizid. "Ich bin mir sicher, dass wir uns gegenseitig besser unterstützen und hoffentlich einige Leben retten können, wenn wir das Gespräch eröffnen und das Stigma der psychischen Gesundheit beseitigen", so die mutige Londonerin.

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