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25-jährige Ordensfrau: Darum ging sie mit 18 ins Klo...

Heute Redaktion
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Bild: Wolfgang Zarl

148 Ordensfrauen gibt es in der Erzdiözese St. Pölten. Mit ihren 25 Jahren zählt Schwester Hanna zu einer der jüngsten. Als sie 18 wurde, trat sie in das Kloster der Marienschwestern vom Karmel ein.

Während die meisten 18-Jährigen an den Wochenenden von einer Party zur nächsten rauschen, entschied sie sich für einen ganz anderen Weg: Schwester Hanna (25) lebt seit sieben Jahren in der Klostergemeinschaft der Marienschwestern vom Karmel in St.Pantaleon-Erla (Bezirk Amstetten).

Anders als manche glauben würden, steht für sie aber nicht nur Beten am Programm: Die Ordensfrau ist schwer beschäftigt. Eine Ausbildung zur Religionslehrerin hat sie bereits gemacht, derzeit erlernt sie zusätzlich den Beruf der Hebamme. "Wenn es möglich ist, gehe ich zum gemeinsamen Gebet und nutze jede Minute in der Gemeinschaft. Es ist aber jetzt schon eine Ausnahmesituation", erzählt die lebensfrohe 25-Jährige im "Heute"-Gespräch.

Warum sie sich für dieses Leben entschied? "Von 2005 bis 2008 bin ich in die Fachschule für Sozialberufe gegangen, war bei den Ordensfrauen im Internat. Auf diese Weise habe ich die Schwestern näher kennengelernt", sagt sie. Vor allem die Bodenständigkeit, Lebensfreude, Hoffnung und Hingabe habe sie von Anfang an begeistert.

Den Weg, für den sie sich mit 18 Jahren entschied, lag für 25-Jährige aber nicht immer auf der Hand. Aufgewachsen in einer religiösen Familie ging sie als Kind so gar nicht gerne in die Kirche. "Ich wollte davon wenig wissen", lacht sie und fügt hinzu: "Ob überhaupt ein Gott existiert, hätte ich nicht mit Überzeugung sagen können." 

Erst später kam die Suche nach dem Sinn des Lebens. Auch die aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft interessieren sie: "Ich bin überzeugt, dass wir von einer Sichtweise, die sich nur auf Defizite konzentriert, zu einer lebensfördernden Haltung finden sollten", erklärt die moderne Schwester, die auch auf Facebook aktiv ist.

Text: Isabella Nittner