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25-Jähriger starb bei Polizeikontrolle

Heute Redaktion
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Bild: Charles Platiau / Reuters

Der Tod eines jungen Mannes bei einer Polizeikontrolle im Großraum Paris hat in der Nacht zum Mittwoch für Spannungen gesorgt. Nach Angaben von Ermittlern starb der 25-Jährige vermutlich an einem Herzinfarkt, während Polizisten ihn und seine Freunde auf möglichen Drogenbesitz untersuchten.

Die Präfektur des Departements Seine-Saint-Denis teilte mit, der Polizeieinsatz sei "gewaltlos" gewesen. Freunde des 25-Jährigen hätten berichtet, dieser habe unter Herzproblemen gelitten und sich erst am Nachmittag im Krankenhaus untersuchen lassen. Den ersten Ermittlungen zufolge hielt sich der junge Mann gemeinsam mit anderen Leuten während der Kontrollen in der Eingangshalle eines mehrstöckigen Hauses der Stadt Aulnay-sous-Bois auf.

Laut einem Polizisten fanden die Beamten bei dem 25-Jährigen verbotene Substanzen. Unklar war zunächst, ob der Mann und andere Verdächtige Handschellen trugen, als er plötzlich zusammenbrach. Dem herbeigerufenen Rettungsdienst gelang es nicht mehr, ihn zu reanimieren. Nach dem Tod des 25-Jährigen herrschte in der Siedlung gespannte Stimmung. Jugendliche entfachten vor dem Gebäude immer wieder kleinere Feuer, die von der Feuerwehr gelöscht wurden.

Polizei-Version bezweifelt

Mehrere junge Männer bezweifelten die Version der Polizei. "Sie haben einen jungen Unschuldigen getötet", sagte einer von ihnen, der seinen Namen mit Said angab und behauptete, Zeuge der Razzia gewesen zu sein. "Er hatte ihnen gesagt, dass er krank sei, aber sie haben ihn bedrängt."

Eine Bewohnerin sagte, sie könne die Wut verstehen. "Hier ist es normalerweise eher ruhig, dies ist nicht die Bronx. Aber wenn man gewaltsame Kontrollen vornimmt, dann ist das pure Provokation", erklärte sie.