Österreich

25-Jähriger wurde bei uns zum IS-Anhänger: Haft

Heute Redaktion
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(Symbolbild)
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Bild: Sabine Hertel

Der Syrer, der am Freitag in Salzburg verurteilt wurde, machte keinen Hehl aus seinem Willen, für den Dschihad "kämpfen und sterben" zu wollen.

Ein Gericht in Salzburg verurteilte am Freitagnachmittag einen heute 25-jährigen Syrer zu sieben Jahren Haft. Er hatte ein umfassendes Geständnis abgelegt und aus seiner Verehrung für die Terrormiliz "IS" keinen Hehl gemacht.

Vor dem Schöffensenat stellte er sich als Märtyrer dar und stand zu den Vorwürfen: Verbrechen der terroristischen Vereinigung und kriminellen Organisation, Gutheißung terroristischer Straftaten und Besitz von falschen, besonders geschützter Urkunden.

Das Urteil: sieben Jahre unbedingten Haft.

Der junge Mann kam laut Anklage im August 2014 nach Österreich und stellte einen Asylantrag. Eigentlich wollte er später mit einer gefälschten schwedischen ID-Karte weiter nach England reisen. Doch dazu kam es nicht mehr, er wurde im Dezember 2017 in salzburg verhaftet.

Für die Terrormiliz begann er sich eigenen Angaben zufolge erst zwei Monate nach seiner Ankunft in Österreich zu interessieren begonnen, davor habe er nicht einmal regelmäßig gebetet, schilderte er.

Durch seine Aktivitäten im Internet habe er andere vom IS überzeugen wollen, gestand der 25-Jährige. Offiziell Mitglied der Terrormiliz war er nie, dennoch sagte er aus: "Der IS überzeugt durch seine Taten."

Er verbreitete unter anderem Schreckensszenarien wie den abgetrennten Kopf eines Kindes und eines Weihnachtsmannes oder eine Grafik von London, das in Trümmern liegt. Emotionslos sagte der Angeklagte dazu: "Die Botschaft des Islamischen Staates ist klar: Das Feuer des Krieges wird nie gelöscht sein außer mit eurem Blut." Mit diesen Bildern, die er auf den verschiedensten Plattformen verbreitete, wollte er nicht nur zur Selbstradikalisierung der Internetnutzer beitragen, sondern auch die europäische Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken versetzen.

Der IS würde die westliche Welt bekämpfen, "für das vergossene Blut von Muslimen und um die Schwachen zu verteidigen. Wir Mitglieder der islamischen Gesellschaft streben nach Freiheit und Frieden. Das wird in der restlichen Gesellschaft als Terror bezeichnet", sagte er.

Laut seinem Dolmetscher kommunizierte der Mann auf dem höchsten Level der arabischen Sprache, zitierte Politiker und Professoren. (red)