Österreich

25 Mähboote säubern das Badeparadies Alte Donau

Heute Redaktion
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Dank eines neuen Mähmanagement bremsen heuer keine Wasserpflanzen den Badespaß in der Alten Donau, freut sich die Stadt. 25 Mähboote sind im Dauereinsatz.

Im vergangenen Sommer machten die rasch wachsenden Makrophyten vielen Freizeitsportlern einen Strich durch die Rechnung und stellte die MA45 - Wiener Gewässer vor neue Herausforderungen – "Heute" hat berichtet.

Doch heuer ist dank eines neuen Mähmanagements alles anders. Bereits seit Anfang März sind die Amphibienmähboote der Stadt Wien auf der Alten Donau im Einsatz und mähen die Unterwasserpflanzen. Bis heute wurden insgesamt über 1.000 Tonnen Mähgut aus der Alten Donau geholt, das Naturgewässer wurde heuer bereits zwei Mal komplett gemäht.

Stadt will Wasserqualität und Badefreuden vereinen

"Wir haben das Mähmanagement letztes Jahr auf völlig neue Beine gestellt und konnten damit die Qualität enorm erhöhen. Erstmals konnte man ungehindert von einem Ufer zum anderen schwimmen", so Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Auch heuer sei die Stadt wieder sehr früh in die Mähsaison gestartet und konnte so für die nun beginnende Badesaison 2019 perfekte Bedingungen schaffen. "Für die gute Wasserqualität der Alten Donau sind die Wasserpflanzen unerlässlich, für Schwimmer und Bootsfahrer sind sie mitunter lästig und so suchen wir jedes Jahr einen optimalen Weg, um beide Ansprüche zu vereinen", erklärt Sima.

Dass dem Sommerspaß mit Schwimmen oder Bootfahren nichts mehr im Wege steht, freut auch den Bezirksvorsteher von Floridsdorf, Georg Papai und den Bezirkschef der Donaustadt Ernst Nevrivy (beide SPÖ).

Teichrose, Schwanenblume und Lilie mähen Alte Donau

Die für das Mähmanagement zuständige Fachabteilung MA45-Wiener Gewässer führt die Mäharbeiten auf der Alten Donau seit 2018 mit eigenem, geschulten Personal und eigenen Mähbooten selbst durch. "Die Alte Donau war heuer Ende April bereits komplett durchgemäht, danach wurde eine Mäh-Pause eingelegt. Anfang Mai haben alle Mäh- und Sammelboote wieder ihre Arbeit aufgenommen und sind täglich unterwegs. Damit sind wir für die Sommermonate sehr gut aufgestellt", so MA45-Chef Gerald Loew.

Heuer sind die Mäh- und Sammelboote mit klingendem Namen unterwegs: Die Amphibienmähboote wurden mit Namen von Pflanzen, die in der Alten Donau vorkommen, gebrandet. Nun sind sie als Teichrose, Schwanenblume, Lilie oder Seekanne unterwegs und sorgen für ein ungestörtes Badevergnügen.

25 Boote im Volleinsatz unterwegs

Bereits im März waren 13 Amphibienmähboote, drei Sammel-Motorboote und weitere Begleitboote auf der gesamten Alten Donau im Einsatz.Insgesamt sind aktuell im Vollbetrieb 25 Boote unterwegs, gemäht wird in einer Tiefe von bis zu 2,5 Meter.

Die Amphibienmähboote werden sowohl zum Schneiden der Pflanzen als auch zum Sammeln eingesetzt. Begleitet werden sie von den Sammel-Booten, die das Schnittgut an dafür vorgesehenen Sammelstellen am Ufer abladen. Die zu mähenden Bereiche werden, abhängig vom Wachstum der Pflanzen, in wöchentlichen Mähplänen festgelegt. Durchschnittlich werden pro Tag 7 ha mit Pflanzensperren abgesperrt und gemäht.

2018 wurden über 3.300 Tonnen Mähgut gesammelt

"Bis zu 100 Tonnen Mähgut wurden im Rekordsommer 2018 an manchen Tagen aus der Alten Donau geholt, insgesamt betrug das eingesammelte Mähgut im letzten Sommer 3.350 Tonnen", erinnert Abteilungsleiter Gerald Loew an die Herausforderungen des Vorjahres. Die Wasserpflanzen sind in den letzten Jahren explosionsartig gewachsen. Nur zum Vergleich: 2013 betrug die Entnahmemenge in der gesamten Saison rund 72 Tonnen. 2016 war sie bereits sie auf 2.100 Tonnen angestiegen und im Vorjahr gab es einen neuen Rekord mit 3.350 Tonnen.

Neue Schonzonen zum Schutz der Unterwasserpflanzen

In wenig genutzten ufernahen Zonen wurden heuer neue Schonzonen geschaffen. Mähfreie Schonzonen seien als Ausgleich für die stark gemähten Flächen wichtig. Denn die Unterwasserpflanzen seien sensibel und müssen für die gute Wasserqualität unbedingt erhalten und geschützt werden. Zudem dienen diese mähfreien Abschnitte den Fischen als Laichplätze und Rückzugsgebiet. Die Schonzonen sind mit roten Bojen und Hinweistafeln gekennzeichnet.

Schonzonen Obere Alte Donau:

Drei größere Schonzonen entlang des Bereichs zwischen ArbeiterInnenstrand und Strandbad Alte Donau; vier kleinere am Nordbahndamm, beim Sportbad des ASV, beim Birnersteig nahe dem Dragonerhäufel und beim Angelibad.

Schonzonen Untere Alte Donau:

Entlang des nördlichen und des südlichen Ufers des Gänsehäufels, sowie am südlichen Ende der Alten Donau; weiters eine kleinere Schonzone im Kaiserwasser. (lok)