Wirtschaft

25 Prozent schwindeln bei der Steuererklärung

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Nur bei 21 Prozent der Österreicher ist die Moral stark ausgeprägt, bei 17 Prozent ist dieses Empfinden kaum vorhanden. Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Studie des Linzer Institutes Spectra MarktforschungsgmbH.

Erhoben wurde die Ausprägung von Moralvorstellungen anhand einer Liste von elf Dingen, die entweder hart, mild oder gar nicht zu bestrafen seien. Immerhin 33 Prozent sind mit einem hohen Gefühl für "richtig" und "falsch" gesegnet, auf 29 Prozent trifft dies nur bedingt zu.

Hier die Liste der Sünde:


Schummeln. Schüler, die bei einem Test schwindeln, hätten demnach von 51 Prozent der Befragten nichts zu befürchten, 40 Prozent würden sie leicht, sechs Prozent schärfer abmahnen.
Häuslbauen. Die Schwarzarbeit beim Häuslbauen würden 42 Prozent nicht ahnden - 15 Prozent würden hier hart durchgreifen. Bauunternehmen, die Arbeiter schwarz anstellen, würden 65 Prozent dafür ordentlich, 26 Prozent zumindest ein wenig büßen lassen. Nur sechs Prozent würden die beiden Dinge ganz durchgehen lassen.
Rasen. Für 37 Prozent sind 20 km/h zu schnell auf der Autobahn nicht weiter erwähnenswert.
Schwarzfahren. 29 Prozent tolerieren Schwarzfahren in der Straßenbahn 
Steuern. 25 Prozent Schwindeln bei der Steuererklärung. 22 Prozent würden hingegen den Steuersündern ordentlich die Leviten lesen.
Schmiergelder. Das Bezahlen von Schmiergeldern ist für die meisten verwerflich: 75 Prozent rufen hier nach harten Strafen, für 14 Prozent tut es weniger auch.
Doping. Auch bei Doping im Sport verstehen 52 Prozent gar keinen Spaß, 31 Prozent würden hier mild bestrafen, nur sieben Prozent gar nicht.
Ladendiebstahl. Wer Kleinigkeiten beim Lebensmittelkauf mitgehen lässt, darf bei 60 Prozent auf eine milde Strafe hoffen, elf Prozent lassen dieses Delikt sogar ungeahndet, 26 Prozent würden härter durchgreifen. Mehr Verständnis gibt es für den kleinen Dieb, der einen Super-Reichen bestiehlt. 19 Prozent ersparen ihm eine Buße, 48 Prozent klopfen ihm leicht auf den Finger, 27 Prozent schon etwas fester.

Abschließend wurde noch erhoben, was die Österreicher grundsätzlich unter richtigem moralischen Handeln verstehen. 53 Prozent definieren das über die Anti-Schadens-Maxime: Wenn die Tat einem Menschen schadet, ist sie moralisch falsch. Nützt sie einem anderen, ist sie richtig. 33 Prozent sahen für sich die Gewissensmaxime zutreffend, in der das eigene Gewissen auch die Instanz für das Handeln anderer ist. 14 Prozent konnten keine Antwort geben.

Für die Studie wurden 1.000 Österreicher, repräsentativ für die Bevölkerung ab 15 Jahren, in persönlichen Interviews befragt.