Österreich

27 Wochen (!) Wartezeit auf OP-Termin in Spital

Wer in Oberösterreich operiert werden muss, der braucht viel Zeit. Die Wartezeiten in den Krankenhäusern sind nämlich teilweise sehr beträchtlich.

Heute Redaktion
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Die Wartezeiten in den Spitälern isind teilweise beträchtlich.
Die Wartezeiten in den Spitälern isind teilweise beträchtlich.
Bild: iStock/Symbol

Wie bereits im Vorjahr, hat sich die SPÖ auch heuer wieder die Wartezeiten für geplante Operationen in den heimischen Spitälern genau angeschaut. Das Ergebnis ist ernüchternd.

Die Untersuchung legt zwar offen, dass in insgesamt 26 Prozent der Rückmeldungen die Wartezeiten kürzer als im Vorjahr sind. In deutlich mehr Fällen – konkret 34,6 Prozent – hat sich die Wartezeit jedoch verlängert. Bei weiteren 39,4 Prozent der rückgemeldeten Daten haben sich die Wartezeiten gegenüber dem Vorjahr nicht geändert.

Folgende Operationen und Untersuchungen wurden abgefragt: Unfallchirurgie, Katarakt/Augen, Knieprothetik, Hüfte, Varizen (Krampfadern), Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MR), Nasenpolypen, Mandeln, Parkinson, Epilepsie.

Längere Wartezeiten vor allem im Linzer Kepler-Klinikum

Auffallend ist, dass vor allem das Linzer Kepler-Klinikum (Med Campus III) sich in fast allen Bereichen verschlechtert hat. Dort wartet man auf eine Augenoperation bis zu 14 Wochen, im Vorjahr waren es noch zehn. Auf eine Mandel-OP muss man bis zu 20 Wochen warten, im Vergleich dazu dauert es im KH Braunau nur vier Wochen.

Ganz anders die Barmherzigen Brüder: Da wurden in allen Bereichen die Wartezeiten teilweise stark verkürzt. So wartete man im Vorjahr auf eine MRT-Untersuchung bis zu zwölf Wochen, heuer waren es nur drei Tage.

Ganz viel Geduld brauchen Patienten allerdings im Klinikum Wels-Grieskirchen. Dort müssen Erwachsene auf eine Mandeloperation bis zu 27 Wochen (!) warten. Nirgendwo anders dauert's länger. Spitzenreiter (im positiven Sinne) in Sachen Mandel-OP ist Braunau, wo man nur vier Wochen wartet.

SPÖ-Kritik an Wartezeiten



"Über die Ursachen der längeren Wartezeiten haben wir in der Anfragebeantwortung keine konkreten Hinweise erhalten. Es ist aber nicht auszuschließen, dass es sich um Auswirkungen der Spitalsreform-Maßnahmen handelt. Allein dadurch, dass in den regionalen Einrichtungen verschiedene Angebote nur mehr in eingeschränktem Maße angeboten werden, steigen natürlich die Fallzahlen in jenen Einrichtungen, die diese Angebote nun übernommen haben", zeigt SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder auf.

Mit Sonderklasse schneller



Nicht ganz überraschend: Vor allem bei der Hüft- und Knieprothetik zeigt die Wartelisten-Übersicht, dass Sonderklasse-PatientInnen in mehreren Krankenhäusern kürzere Wartezeiten haben. Ein Beispiel: Im Krankenhaus Kirchdorf muss man bis zu 25 Wochen auf eine Knie-OP warten, als Klasse-Patient hingegen nur neun Wochen. Auch bei Varizen und Augen sind Vorteile für Sonderklasse-Versicherte erkennbar.



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(gs)

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