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272 Wahlhelfer starben bei Stimmzettel-Auszählung

Bei den aktuellen Parlamentswahlen in Indonesien sind bereits 272 Menschen ums Leben gekommen – vor Erschöpfung.

Heute Redaktion
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Vor bereits zehn Tagen wurde im asiatischen Inselstaat über das Parlament abgestimmt. Wahlberechtigt waren über 193 Millionen Menschen. Wie viele von ihnen tatsächlich zur Wahl gegangen sind weiß man bislang noch nicht. Der Grund: Die Stimmen sind noch nicht ausgezählt. Tatsächlich rechnet man aber mit einer Beteiligung von 80 Prozent, was die Auszählung zu einem Mega-Projekt macht.

Die Wahlhelfer müssen die Stimmen per Hand auszählen und mit Strichlisten eintragen. Das dauert seine Zeit. Zudem ist das nicht das einzige Problem. Denn Indonesien besteht aus rund 17.000 Inseln. Auf einigen erstrecken sich hunderte Kilometer von schwer zugänglichen Regenwäldern. Erst am 22. Mai rechnet man deshalb erst mit einem Ergebnis.

Opposition geht von Wahlbetrug aus

Nun schlägt der Chef der Wahlbehörde Alarm: Bilang sind 272 Wahlhelfer gestorben. Knapp 1.900 Personen sind als krank gemeldet. Allesamt fühlen sich überarbeitet. Einige Helfer müssen teilweise über 24 Stunden am Stück arbeiten. Anfang der Woche hatte das Gesundheitsministerium angekündigt, den Erkrankten zu helfen. Bei Todesfällen sollen außerdem die Angehörigen entschädigt werden.

Die Opposition nimmt die Probleme nun auf und wittert einen Wahlbetrug. So sollen die Behörden sich absichtlich nicht auf die Herausforderung vorbereitet haben.

(slo)