Oberösterreich

29-Jähriger in SMS an Frau – "Ich will dich tot sehen"

Ein 29-Jähriger stand am Dienstag in Wels vor Gericht. Er soll seine Ex-Partnerin und seinen kleinen Sohn sexuell missbraucht haben.

Der 29-Jährige stand am Dienstag in Wels vor dem Gericht. Er soll seine Lebensgefährtin und seinen nun zweijährigen Sohn sexuell misshandelt haben.
Der 29-Jährige stand am Dienstag in Wels vor dem Gericht. Er soll seine Lebensgefährtin und seinen nun zweijährigen Sohn sexuell misshandelt haben.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Die Staatsanwaltschaft legte eine lange Liste an Vergehen vor – darunter sexueller Missbrauch, gefährliche Drohung, Nötigung und Körperverletzung. Opfer des Mannes sollen seine damalige Lebensgefährtin (28), deren Mutter und der gemeinsame, nun zweijährige Sohn gewesen sein. 

"Er hat ein Video von unserem Sohn gemacht, als der Kleine mit seinem Penis spielte und mir dann geschickt", sagte die Frau vor der Polizei aus. 

Für die Staatsanwaltschaft ist damit der Tatbestand des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen gegeben. Das bestreitet der Mann jedoch: Einen sexuellen oder materiellen Hintergrund habe es bei diesem Video nie gegeben. "Ich wollte damit viel mehr beweisen, dass es dem Kleinen gut geht", sagte er beim Prozess.

Und auch vom sexuellen Missbrauch seiner Ex-Partnerin will der 29-jährige Deutsche nichts wissen. Diese beschuldigt ihn, sie hochschwanger vergewaltigt zu haben. "Ich kann mich nicht erinnern, dass sie einmal nein gesagt und ich das ignoriert hätte", meinte der Mann.

Als sich seine Lebensgefährtin trennen wollte, "ist er noch tyrannischer geworden", sagte die Frau vor der Polizei. Um sie kontrollieren zu können, habe er sogar eine Videokamera auf dem Balkon installiert.

Dass er der Kindsmutter im Zuge der Trennung drohte, gab der 29-Jährige jedoch zu. "Ich will dich tot sehen", schüchterte der Mann die Frau in einer Kurznachricht ein. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

"Ich will dich tot sehen", schüchterte der Mann die Frau in einer Kurznachricht ein. 

Die beiden waren von 2019 bis 2022 in einer Beziehung. Vor kurzem gelang der Zweifach-Mutter die Flucht.

Die 28-Jährige lebt mit den beiden gemeinsamen Kindern im Moment in einem Frauenhaus.

Afghane verprügelt Familie

Vorfälle der häuslichen Gewalt passieren immer öfter. Erst vor kurzem stand in Wels ein Afghane deswegen vor Gericht. Der 40-Jährige soll seine Familie verprügelt haben.

"Ich wusste nicht, dass das in Österreich verboten ist", so der Mann über seine Attacken. Die Staatsanwaltschaft warf ihm fortgesetzte Gewaltausübung, Vergewaltigung, gefährliche Drohung und Körperverletzung vor. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Zugegeben hat der Angeklagte nur, seiner Frau 2015 auf die Nase geschlagen zu haben. Vergewaltigt habe er sie aber nie. Und auch seine Kinder habe er nie verprügelt.

Hilfe für Betroffene von Gewalt:
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20

In Österreich war 2021 jede dritte Frau ab 15 Jahren von körperlicher und/oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen betroffen – das sind nahezu 35% der weiblichen Bevölkerung, heißt es in einer Studie von Statistik Austria.

Mehr als jede Vierte musste eine Form von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz erfahren (rund 27%). Mehr als jede Fünfte ist von Stalking betroffen (knapp 22%). 2022 hat es 29 weibliche Mordopfer gegeben. 

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