Österreich

29-Jähriger enthauptete bei Mord fast die "Ex"

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

"Ich konnte nicht ohne sie leben. Aber ich wollte sie nicht töten", erklärte Stefan C. (29) am Mittwoch im Wiener Straflandesgericht. Der gebürtige Rumäne musste sich wegen Mordes an seiner Ex-Freundin verantworten. Bei einer Aussprache schnitt er der 26-Jährigen die Kehle durch und trennte ihr dabei beinahe den Kopf ab. Danach fügte er sich selbst Schnittwunden zu und marschierte nur in Boxershort zur Polizei. 20 Jahre Haft.

. Bei einer Aussprache schnitt er der 26-Jährigen die Kehle durch und trennte ihr dabei beinahe den Kopf ab. Danach fügte er sich selbst Schnittwunden zu und marschierte nur in Boxershort zur Polizei. 20 Jahre Haft.

Seit mehreren Monaten unterhielt der Angeklagte mit seiner "großen Liebe" eine On-Off-Beziehung, bis die 26-Jährige am 24. Juli 2013 in der früheren gemeinsamen Wohnung in Hernals definitiv Schluss machte. "Ich konnte nicht ohne sie leben", meinte der Angeklagte, ein Rumäne, der seit 2006 in Österreich lebte. Als Oana P. sagte, dass sie die Beziehung nicht mehr wollte, "da habe ich Schwarz gesehen".

Stefan C. ging in die Küche und holte ein Messer. Seine Ex-Freundin saß mit dem Rücken zu ihm auf der Couch. "Ich bin von hinten gekommen, hab mit der Hand ihr Kinn gehalten und hab mit dem Messer von rechts nach links geschnitten", schilderte der 29-Jährige vor Richterin Sonja Weis. "Er hat mit dem Messer durchgezogen", beschrieb die Staatsanwältin in ihrem Eröffnungsplädoyer die Heftigkeit.

Sogar Kerbe an der Halswirbelsäule

Laut Gerichtsmediziner war der Schnitt so tief, dass Luftröhre und Halsvenen durchtrennt wurden und sogar bei der Obduktion eine Kerbe an der Halswirbelsäule zu erkennen war. Der Schnitt "musste entschlossen, zügig und rasch" vollzogen worden sein, so der Sachverständige. Der Beschuldigte müsse sehr tief geschnitten und mit einer gewissen Gewaltanwendung gehandelt haben. Der Tod trat nach weniger als einer Minute ein, sagte der Gerichtsmediziner.

"Ich wollte sie nicht umbringen", erklärte der Angeklagte. "Aber Sie haben ihr die Kehle durchgeschnitten und zwar so massiv, dass Sie ihr fast den Schädel abgeschnitten haben", hielt Richterin Weis dagegen. Ich habe so gelitten und war so verletzt", meinte der Beschuldigte. Danach nahm er die leblose Frau und legte sie aufs Bett: "Sie ist in meinen Armen gestorben. Und dann wollte ich auch sterben."

Zur Polizei marschiert

Mit dem Messer fügte er sich tiefe Schnittwunden am linken Unterarm zu und legte sich zu der 26-Jährigen. Nach einer Weile entschloss er sich dennoch Hilfe zu holen und marschierte barfuß und mit Boxershorts bekleidet zur nächstgelegenen Polizeistation. Dort brach er zusammen. Dabei zog er eine so lange Blutspur, dass die Beamten rasch den Tatort ausfindig machen konnten.

"Mein Bruder hatte ernste Absichten mit Oana, er wollte sie heiraten und Kinder mit ihr", schilderte der Halbbruder als Zeuge vor Gericht. Der 29-Jährige hatte die junge Frau über eine frühere Freundin kennengelernt, die beiden zogen schnell zusammen. "Am Anfang war alles ok, es war Liebe", erzählte der Beschuldigte. Doch die Streitereien wurde immer häufiger, Oana P. soll sich über den Mitbewohner des Angeklagten geärgert haben, Stefan C. wollte nicht, dass seine Freundin als Kellnerin in einer Diskothek arbeitet. "Jeder Mann, der seine Freundin liebt, ist eifersüchtig."

Hilfe der "Ex" wurde ihr Verhängnis  

Am Tattag ging Stefan C. zunächst noch zur Arbeit. Wegen Übelkeit ließ er sich bei seinem Chef entschuldigen, da er sich auf der Toilette übergeben hatte. Zu Hause angekommen, kontaktierte er seine Ex-Freundin, damit diese ihn zum Arzt begleitet. Zum Arzt gingen die beiden nicht mehr, stattdessen kam es zur tödlichen Aussprache.

Stefan C. wurde zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.