Gibt es ein Post-Problem?

290 € Arztrechnung nicht bezahlt: Vater droht Fußfessel

Weil eine Rechnung über 290 Euro angeblich nie bei ihm ankam, steht der 33-Jährige jetzt vor einer dreimonatigen Haftstrafe.

Österreich Heute
290 € Arztrechnung nicht bezahlt: Vater droht Fußfessel
Stephan L. hat laut eigenen Angaben Probleme bei der Postzustellung.
Privat

Was als Routinebesuch beim Tierarzt begann, hat für Stephan L. aus Neudörfl im Burgenland weitreichende Folgen. Im Jänner ließ er seine beiden Katzen kastrieren und erhielt eine Rechnung über 290 Euro. Doch diese Rechnung ging verloren. Die Sache endete für den 33-Jährigen in einem Rechtsstreit.

Stephan L. hatte die Tierarzt-Rechnung versehentlich verlegt. Daraufhin hat er beim Tierarzt angerufen und darum gebeten, ihm die Rechnung erneut zu schicken, was dieser auch tat. Doch die Rechnung wurde laut Angaben von Stephan L. nicht zugestellt. Der Tierarzt zeigte den Burgenländer wegen der nicht bezahlten Rechnung schließlich an.

Dem Vater droht nun Haft

"Ich habe zwei- bis dreimal bei der Post angerufen und mich beschwert", erklärt Stephan L. Auch versuchte er der Richterin im Bezirksgericht St. Pölten bei der Verhandlung im Oktober zu erläutern, dass er keinen Betrug vorgehabt habe, sondern lediglich Probleme bei der Rechnungszustellung bestehen würden.

Das Urteil wurde dann Ende Oktober verkündet. Die Richterin sah den Fall kritisch. Stephan L. ist vorbestraft – einmal wegen Körperverletzung und einmal wegen illegalen Waffenbesitzes. Diese Vorstrafen trugen zur Härte des Urteils bei: eine dreimonatige Haftstrafe. Stephan L. stellte daraufhin einen Antrag auf elektronisch überwachten Hausarrest. "Das heißt, wenn dieser bewilligt wird, ich muss eine elektronische Fußfessel tragen", so der Burgenländer. Für ihn hat das berufliche und familiäre Folgen, da er in dieser Zeit seinen zehnjährigen Sohn nicht besuchen darf und zudem seine kürzlich aufgenommene Stelle als Kommissionierer auf dem Spiel steht.

Probleme mit der Post?

Stephan L. zeigt sich fassungslos über die Strafe und betont, dass er keine betrügerische Absicht hatte. "Ich wollte nie betrügen und habe auch nie daran gedacht. Und das alles nur, weil die Post mir die Rechnung nicht zugestellt hat", erklärt er gegenüber "Heute". Probleme mit der Postzustellung habe er immer wieder einmal, sagt er. Beschwert hätte er sich deswegen schon öfters.

Dem Kundenservice als auch den Zustellern bei der Post sei Stephan L. bekannt, heißt es seitens der Post AG. Zustellausfälle seit Jänner an seiner Adresse könne man allerdings nicht bestätigen. "Wir weisen pauschale Vorwürfe klar zurück. Zudem wird an der Adresse von Herrn L. regelmäßig zugestellt und Sendungen werden von ihm abgeholt", erklärt die Post in einer Stellungnahme. Zum konkreten Fall mit der Rechnung des Tierarztes könne man ohne Sendungsnummer allerdings nichts sagen.

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    Denise Auer, IStock (Symbolbild, Fotomontage)

    Auf den Punkt gebracht

    • Stephan L.aus Neudörfl wurde wegen Betrugs verurteilt, nachdem er eine Tierarztrechnung über 290 Euro nicht erhalten hatte und diese erneut anforderte, jedoch nie zugestellt wurde
    • Trotz seiner Erklärungen über Probleme mit der Post und ohne betrügerische Absicht, wurde er aufgrund seiner Vorstrafen zu einer dreimonatigen Haftstrafe verurteilt, die er nun als elektronisch überwachten Hausarrest absitzen möchte
    red
    Akt.