Wirtschaft

3.000 Meldungen zu sexueller Gewalt bei Uber

Der US-Fahrdienstvermittler veröffentlicht zum ersten Mal Zahlen von Übergriffen während Fahrten.

Heute Redaktion
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Der Fahrdienstvermittler Uber hat im Jahr 2018 mehr als 3.000 Meldungen über sexuelle Gewalt, einschließlich Vergewaltigung, erhalten. Dies steht in Relation zu den rund 1,3 Milliarden Fahrten in den USA im gleichen Jahr.

Im Vergleich zum Jahr 2017 bedeute dies ein Rückgang von rund 16 Prozent in den fünf schwerwiegendsten Kategorien von sexuellen Übergriffen, teilte Uber am Donnerstag zudem mit.

Dabei seien die Risiken für die Fahrgäste genauso groß, wie jene für die Fahrer, hieß es weiter. In den beiden Jahren seien 464 Vergewaltigungen vorgefallen, heißt es in dem am Donnerstag erstmals von dem Unternehmen veröffentlichten Sicherheitsbericht. Hinzu kamen demnach fast 600 versuchte Vergewaltigungen. Bei den anderen Übergriffen handele es sich unter anderem um unerlaubte Berührungen oder Küsse.

Jeder Fall zu viel

Uber zufolge wurden 99,9 Prozent der 2,3 Milliarden vermittelten Fahrten in den USA in den Jahren 2017 und 2018 ohne Sicherheitsvorfälle beendet. "Ich vermute, dass viele Leute überrascht sein werden, wie selten diese Vorfälle sind. Andere werden verständlicherweise aber denken, dass sie immer noch zu verbreitet sind", teilte Uber-Chef Dara Khosrowshahi mit. Die gemeldeten Fälle machten 0,00002 Prozent aller vermittelten Fahrten aus, erklärte Uber. Doch selbst wenn sie selten seien, bedeute jeder gemeldete Fall "eine sehr schmerzhafte Erfahrung", räumte Uber ein. Selbst ein einzelner gemeldeter Fall sei "ein Fall zu viel".

Es ist das erste Mal, dass Uber entsprechende Zahlen veröffentlicht. Der Fahrdienstvermittler und sein größter Konkurrent in den USA, Lyft, stehen zunehmend unter Druck. Die Zahl der Klagen von Frauen, die als Nutzerinnen der Fahrdienstvermittler Opfer sexueller Gewalt wurden, nimmt zu. Am Mittwoch reichten 20 Frauen in San Francisco Klage gegen Lyft ein, die in von Lyft vermittelten Fahrzeugen vergewaltigt oder sexuell attackiert wurden. 14 ähnliche Klagen waren bereits im September eingereicht worden.