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3,5 Billionen Fotos: Von Daguerre zum Selfie

Heute Redaktion
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Bild: Nicéphore Niépce

1839 wurde die Fotografie in Paris "erfunden", seitdem sind 3,5 Billionen Fotos (3.500.000.000.000!) gemacht worden - und täglich werden es mehr. Dass wir heute lustig drauflosknipsen können, Selfies sharen, twittern und facebooken, haben wird dem französischen Staat zu verdanken. Der kaufte Erfinder Louis Daguerre die Rechte am neuartigen Verfahren ab und gab es zur kostenlosen Nutzung frei.

1839 wurde die Fotografie in Paris "erfunden", seitdem sind 3,5 Billionen Fotos (3.500.000.000.000!) gemacht worden - und täglich werden es mehr. Die Geschichte der Fotografie von ersten Foto bis zum berühmtesten Selfie der Welt. Als besonderes Schmankerl gibt's am Schluss Foto-Shows von einigen der schönsten Fotos der Geschichte.

Dass wir heute lustig drauflosknipsen können, Selfies sharen, twittern und facebooken, haben wird dem französischen Staat zu verdanken. Der kaufte Erfinder Louis Daguerre die Rechte am neuartigen Verfahren ab und gab es zur kostenlosen Nutzung frei.

Das vermutlich erste Foto der Welt entstand 1826 (oben). Joseph Nicéphore Niépce fertigte es im Heliografie-Verfahren an. Er "schoss" aus seinem Arbeitszimmer und fotografierte die Dächer der Umgebung. Statt auf Papier entstand das Foto auf ölbehandeltem Asphalt und wurde acht Stunden lang belichtet. Von einem "Schuss" kann also noch lange nicht die Rede sein. Durch die lange Belichtungszeit sind die Gebäude sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite sonnenbeschienen. Das "Foto" war 20 x 25 Zentimeter groß. Louis Daguerre erfand 1837 eine bessere Methode der Fotografie, die Daguerreotypie.

Heute wird 1839 als Geburtsjahr der Fotografie bezeichnet. Am 19. August gab der Sekretär der Französischen Akademie der Wissenschafte die Erfindung der Fotografie bekannt. Als Erfinder gelten Joseph Niepce und Louis Daguerre. Der französische Staat kauft Daguerre die Rechte an seinem Verfahren zur Herstellung von Fotografien ab und gibt es zur kostenlosen Nutzung frei.

1840 erfindet der Engländer William Henry Fox Talbot die Fotografie auf Silberjodidpapier, und damit das Negativ/Positiv-Verfahren.

Wien: Erste Photographische Gesellschaft im deutschen Raum

1861 ging es in Wien so richtig los: Die wurde gegründet. Sie war die erste ihrer Art im deutschen Sprachraum. Erfinder, Tüftler und Abenteuer experimentierten, um die neue Technik immer besser zu machen. Die Photographische Gesellschaft gibt es noch immer.

Kodak macht Fotos "massentauglich"

1888: Der US-Amerikaner George Eastman bringt eine Boxkamera für 100 kreisrunde Aufnahmen unter der von ihm geschaffenen Marke "Kodak" heraus. Dem Photoindustrie-Verband zufolge ist das der Durchbruch für eine praktikable Fotografie.

1914: Oskar Barnack, Entwicklungschef der deutschen Firma Leitz, konstruiert den Prototyp der späteren "Leica" für Aufnahmen auf Kleinbildfilm 35mm.

Erstes Sofortbild von Polaroid

1948: Der Amerikaner Edwin H. Land bringt mit seiner Firma Polaroid die erste Sofortbildkamera heraus. Das kombinierte Negativ und Positiv erzeugt in etwa einer Minute ein brauntoniges Bild. 2008 musste Polaroid Insolvenz anmelden. 2010 wurde Lady Gaga zum Kreativdirektor von Polaroid ernannt. Sie soll dem Betrieb neue Impulse bringen.

1975: Steven J. Sasson, US-amerikanischer Ingenieur, konstruiert bei Eastman Kodak die erste Digitalkamera Sasson. Drei Jahre später nimmt sie das erste Digitalbild (100 × 100 Pixel) auf.

Fotografieren explodiert durch Handykameras

2002: Hersteller wie Nokia, Motorola, Siemens und Sony Ericsson bringen die ersten Handys mit integrierter Kamera in Europa auf den Markt. Bereits 1999 gab es in Japan ein Handy mit eingebauter Kamera zu kaufen.

2012: Rund ein Drittel aller Teenager machen täglich oder wöchentlich Fotos mit ihren Handycams

2013: Knapp die Hälfte aller Teenager machen täglich oder wöchtentlich Fotos mit ihren Handycams

2014: Es wurden bisher 3,5 Billionen Fotos seit Erfindung der Fotografie geschossen. Täglich werden es mehr. "Selfies" boomen, Fotos werden auf Facebook und Twitter upgeloadet, gebookmarkt, geshared und verschickt. Nur das Löschen fällt immer schwerer. Inzwischen gibt es sogar einen anstehenden Prozess, bei dem es darum geht, ob ein behalten darf.

Bitte umblättern: Die schönsten Foto-Shows von Heute.at

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