Österreich

3. Asylzentrum im Kremstal?

Heute Redaktion
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Wiener Innenministerium ließ sich von der staatlichen Immobilienagentur sechs neue Standorte präsentieren. Kirchdorfer Kaserne steht seit zwei Jahren leer, könnte so optimal genutzt werden, aber: Proteste so gut wie fix.

Muss jetzt ausgerechnet Oberösterreich das ausbaden, was sieben andere Bundesländer versäumt haben? Bei der Suche nach einem dritten Zentrum für Asylwerber wurde dem Innenministerium nun auch ein potenzieller Standort in Oberösterreich vorgeschlagen. Konkret haben die Immobilienexperten die Kremstalkaserne in Kirchdorf im Auge, die seit zwei Jahren leer steht. Seither versuchen die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und deren Tochterfirma SIVBEG das Areal um 6,4 Millionen Euro zu verkaufen - bisher aber mit wenig Erfolg: Immerhin ist das 126.364 Quadratmeter große Grundstück eine kleine Stadt, die das österreichische Bundesheer seit 1979 besessen hat. Nach einer Heeresreform wurde die Kaserne unter großen Protesten dann geschlossen.

Jetzt stehen die noch gut erhaltenen Bauten leer - und bei der Suche nach einem dritten Asylzentrum für Österreich würde sich dieser Standort anbieten. BIG-Sprecher Ernst Eichinger will zu den genannten sechs Standorten zwar nicht Stellung nehmen, dass die Kremstalkaserne aber nicht dabei ist, kann er nicht bestätigen. Wir haben dem Innenministerium sechs Vorschläge von Objekten in ganz Österreich gemacht. Die einzelnen Standorte ziehen sich über das gesamte Bundesgebiet, sagt Eichinger im Gespräch mit Heute.

Bis Ende Jänner wollen Innenministerin Maria Feker (ÖVP) und Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) festlegen, wo das dritte Zentrum gebaut werden soll. Und in einem Interview  sagte die aus Attnang-Puchheim stammende Politikerin: Der Herr Minister Darabos soll mir doch Kasernen zur Verfügung stellen

Robert Loy