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3. Attentäter: Italiener mit marokkanischen Wurzeln

Heute Redaktion
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Beim dritten London-Attentäter handelte es sich um einen Italiener mit marokkanischen Wurzeln. Er war in Italien bereits einmal an der Ausreise nach Syrien gehindert worden.

Youssef Zaghba wurde 1995 im marokkanischen Fez als Sohn eines Marokkaners und einer Italienerin geboren. Er lebte zwischenzeitlich bei seiner Mutter in Bologna. Zuletzt habe er als Kellner in einem Londoner Lokal gearbeitet und war weiter mit seiner Mutter in Kontakt gestanden.

Der 22-Jährige war im März vergangenen Jahres von italienischen Behörden am Flughafen von Bologna gestoppt worden, als er nur mit einem Rucksack und einem One-Way-Ticket über die Türkei nach Syrien reisen wollte, berichtet die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera".

Auf internationaler Terror-Liste

Laut dem "Corriere della Sera" hätte der italienische Geheimdienst Zaghba den britischen und marokkanischen Behörden als möglichen Gefährder und Terroristen gemeldet und über seine häufigen Wohnortswechsel informiert. Häufig wechselte er zwischen Marokko, Italien und Großbritannien hin und her.

Nach der Geburt wuchs Zaghba zunächst in Marokko auf. Seine Mutter ging nach der Trennung von seinem Vater wieder nach Bologna zurück. Dort besuchte er sie oft. Nach der missglückten Ausreise nach Syrien im März 2016 war er auf die Liste von Terrorverdächtigen und möglichen Dschihadisten gesetzt worden.

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Stand nicht unter Beobachtung

Die Londoner Polizei hat die Identität Zaghbas inzwischen bestätigt. Er stand in Großbritannien weder von Scotland Yard noch vom Inlandsgeheimdienst MI5 unter Beobachtung. Die Londoner Polizei hat über soziale Netzwerke dazu aufgerufen, Hinweise zu den Attentätern und deren Bekanntschaften zu melden.

Weiterer Terrorverdächtiger in Haft

Die Behörden haben am Dienstag einen weitere Terrorverdächtigen festgenommen. Es handelt sich um einen 27-Jährigen, der ebenfalls im Vorort Barking, im Osten Londons, festgenommen wurde.

Die insgesamt zwölf in den vergangenen Tagen festgenommenen Terrorverdächtigen wurden alle wieder auf freien Fuß gesetzt.

(red)