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3 Soldaten bei Anschlag in Afghanistan getötet

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Bei einem Anschlag in der südafghanischen Provinz Helmand sind drei britische ISAF-Soldaten getötet worden. Das Verteidigungsministerium in London teilte mit, ihr Fahrzeug sei am Vortag bei einer Patrouille in eine Sprengfalle geraten. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff, doch setzen die Taliban regelmäßig derartige Sprengsätze ein. Ebenfalls in Helmand wurden am Mittwoch ein Angehöriger des Hohen Friedensrates und sein Leibwächter getötet.

Aufständische hätten das Feuer auf den Wagen von Malim Shawali eröffnet, sagte Mohammad Dawod Farhad, der dem Friedensrat ebenfalls angehört. Das Gremium soll im Auftrag von Präsident Hamid Karzai eine Aussöhnung mit Aufständischen wie den Taliban herbeiführen.

In der nordafghanischen Provinz Kunduz wurden am Dienstag bei einem Sprengstoffanschlag ein Distriktchef der milizenähnlichen Polizeieinheit ALP und sein Fahrer getötet sowie drei Zivilisten verletzt, wie die Behörden mitteilten. Bei einem Anschlag in der südafghanischen Provinz Kandahar wurden ebenfalls am Dienstag nach Polizeiangaben drei Zivilisten getötet und neun Menschen verletzt.

"Frühjahrsoffensive"

Am Sonntag hatten die radikal-islamischen Taliban den Beginn einer "Frühjahrsoffensive" verkündet. Ziele sollten vor allem ausländische Militärstützpunkte und Diplomatenviertel sein.

Das Verteidigungsministerium in London erklärte, die Sicherheit in der Taliban-Hochburg Helmand verbessere sich, doch bleibe es ein gefährliches Umfeld für britische Truppen. Die internationalen Streitkräfte wollen die Verantwortung für die Sicherheit bis Ende 2014 vollständig an die afghanischen Sicherheitskräfte übergeben.

Kampf gegen Heroinanbau aussichtslos

Der fordert unterdessen immer mehr Todesopfer: Innerhalb von 40 Tagen seien bei der Vernichtung von Schlafmohnfeldern 131 Sicherheitskräfte und zivile Staatsbedienstete getötet worden, sagte der Vize-Minister für Drogenbekämpfung, Mohammad Ibrahim Azhar, am Dienstag in Kabul. Das seien etwa doppelt so viele Tote wie ein Jahr zuvor. Seit Beginn der jüngsten Kampagne im Süden, Südwesten und Osten des Landes zum afghanischen Neujahr am 21. März sei auf 6.000 Hektar Schlafmohn vernichtet worden. Ziel seien 15.000 Hektar. Bauern wehrten sich gegen die Maßnahme.

Beim Absturz eines zivilen Frachtflugzeuges kurz nach dem Start vom US-Luftwaffenstützpunkt Bagram im Osten Afghanistans kamen bereits am Montag sieben Menschen ums Leben. Die Absturzursache blieb zunächst unklar. Die Taliban hatten mitgeteilt, sie hätten das Flugzeug abgeschossen.