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3.000 Flüchtlinge laufen Gefahr in Bosnien zu erfrieren

Im Norden Bosniens harren rund 3.000 Menschen unter katastrophalen Bedingungen aus. Der Wintereinbruch wird zur Gefahr.

Leo Stempfl
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Eines der besseren Zelte im Camp von Vučjak, Bosnien
Eines der besseren Zelte im Camp von Vučjak, Bosnien
EPA-EFE

Das Lager Vučjak liegt in Bosnien an der Grenze zu Kroatien. Geschätzte 3.000 Menschen leben dort, Schnee und Kälte ausgesetzt, in behelfsmäßigen Verschlägen. Aufgrund der niedrigen Temperaturen und fehlender Infrastruktur drohen diese nun zu erfrieren.

Diese prekären Umstände gab es bereits letztes Jahr, auch damals warnten Hilfsorganisationen. Verändert hat sich seitdem nichts. Auf einem ehemaligen Müllplatz sind die Menschen mehr oder weniger sich selbst überlassen.

Lagerfeuer als Wärmequelle

Da es keine funktionierende Wasser- oder Stromversorgung gibt, dienen Lagerfeuer oft als einzige Wärmequelle. Auf Bildern aus der Umgebung ist zu sehen, dass Menschen sogar in den Wäldern wilde Camps errichtet haben.

Seit der Schließung der Balkanroute wird die Lage immer schlimmer, berichtet ein Aktivist im Interview mit "FM4". "Das große IOM Camp Lipa wurde für 1.500 Menschen gebaut, aber dort wurden bis zum Winter keine Elektrizität und keine Wasserversorgung sichergestellt."

"So geht man mit Menschen um, drei Stunden von der österreichischen Grenze entfernt. Das ist die europäische Realität."