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3.000 Jahre altes Schwert entdeckt – Fund schockiert

Archäologen entdeckten bei Grabungen in Bayern (D) ein Schwert aus der Bronzezeit. Dieses sei so gut erhalten, "dass es beinahe noch glänzt".

Jochen Dobnik
Archäologen entdeckten bei Grabungen im Landkreis Donau-Ries ein besonders gut erhaltenes Schwert aus der Bronzezeit.
Archäologen entdeckten bei Grabungen im Landkreis Donau-Ries ein besonders gut erhaltenes Schwert aus der Bronzezeit.
Archäologie-Büro Dr. Woidich / BLFD

Archäologen haben bei Grabungen in Nördlingen (Bayern) einen ganz besonderen Fund gemacht: ein über 3.000 Jahre altes Bronzeschwert, das so außergewöhnlich gut erhalten ist, "dass es beinahe noch glänzt", zeigt sich das Bayrische Amt für Denkmalpflege erfreut und schockiert gleichzeitig.

Schwert lag neben drei Leichen

Es handele sich um ein Achtkantschwert, dessen achteckiger Griff vollständig aus Bronze besteht. Die Herstellung ist aufwändig und obwohl Hiebspuren fehlen, gehen die Experten davon aus, dass es sich um eine echte Waffe handelt. Nach einer vorläufigen Einordnung stamme sie aus dem späten 14. Jahrhundert vor Christus.

Das Schwert stammt aus der Bronzezeit: "Ein Fund wie dieser ist sehr selten"
Das Schwert stammt aus der Bronzezeit: "Ein Fund wie dieser ist sehr selten"
Archäologie-Büro Dr. Woidich / BLFD

Das nun entdeckte Schwert stammt aus einem Grab, in dem kurz nacheinander drei Personen mit reichen Bronzebeigaben bestattet wurden: ein Mann, eine Frau, ein Jugendlicher. Ob die Personen in einem bzw. in welchem verwandtschaftlichen Zusammenhang gestanden haben, ist derzeit noch nicht klar.

"Noch muss das Schwert und die Bestattung untersucht werden, damit unsere Archäologinnen und Archäologen diesen Fund genauer einordnen können. Aber schon jetzt lässt sich sagen: Der Erhaltungszustand ist außergewöhnlich! Ein Fund wie dieser ist sehr selten", erklärt Generalkonservator Mathias Pfeil. Noch dazu, da Schwertfunde aus der mittleren Bronzezeit nicht häufig vorkommen und entweder aus im 19. Jahrhundert gezielt geöffneten Grabhügeln stammen oder als einzelne, mutmaßliche Opferfunde auftauchen.

Bayern bzw. Süddeutschland galt in der Bronzezeit, neben Norddeutschland und Dänemark, als Hotspot für den Handel mit solchen Schwertern. Ein Vergleich der Gusstechniken und der Verzierung zeigt, dass es sich bei den Achtkantschwertern im Norden offenbar zum Teil um Nachbauten süddeutscher Formen handelt, andere Stücke könnten wiederum echte Importe oder das Produkt von "Wanderhandwerkern" sein.