Österreich

31 Kündigungen beim Ärztefunkdienst

Heute Redaktion
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31 Disponenten des Callcenters des Ärztefunkdiensts müssen im Herbst gehen.
31 Disponenten des Callcenters des Ärztefunkdiensts müssen im Herbst gehen.
Bild: iStock

Schreck für die Disponenten des Ärztefunkdiensts: Die 31 Mitarbeiter müssen im Herbst gehen. Grund: Ärztefunkdienst und Rotes Kreuz starten eine Kooperation.

31 Mitarbeiter des Ärztefunkdiensts werden gekündigt, wie "Heute" erfuhr. Denn: Die Telefon-Hotlines von Ärztefunkdienst und Wiener Rotem Kreuz werden ab 1. Oktober zusammengelegt. Ziel sei eine "noch bessere und schnellere ärztliche Versorgung der Bevölkerung von Wien", so die Argumentation.

"Wir sparen durch Zusammenlegung"

Anrufe werden dann von Telefonisten des Wiener Roten Kreuzes entgegengenommen, die bisherigen Disponenten des Ärztefunkdiensts müssen gehen. "Wir sparen durch die Zusammenlegung", so der ärztliche Leiter des Ärztefunkdiensts Ernest Zulus. Der Großteil der Betroffenen seien "Studenten, die geringfügig beschäftigt sind", ein Sozialplan werde erstellt.

Dem Vernehmen nach sind 27 der Disponenten Studenten, die für den Ärztefunkdienst arbeiten, drei Mitarbeiter dürften Vollzeit beschäftigt sein. Mindestens ein Mitarbeiter werde weiter vom Ärztefunkdienst beschäftigt, hört man.

Insider: "Bedeutet für Betroffene Existenzkrise"

Jetzt meldete sich ein Insider bei "Heute", berichtet: "Das sind keine geringfügigen Beschäftigungen, sondern Teilzeitbeschäftigungen von 60 bis 144 Stunden pro Monat. Leute arbeiten in der Nacht, um sich das Studium leisten zu können." Und: "Das bedeutet eine Existenzkrise. Da geht es darum, ob man sich noch die Miete leisten kann.

Ärztefunkdienst-Nummer bleibt: 141

Für Patienten ändert sich nichts: Wer ab 1. Oktober der Telefonnummer 141 anruft, landet beim Ärztefunkdienst, nur in einem neuen Callcenter.

Schnellere ärztliche Versorgung

"Die Installierung eines einzigen Telefonansprechpartners verbessert und beschleunigt die ärztliche Versorgung der Bevölkerung", so Ernest Zulus. Dadurch, dass der Ärztefunkdienst auch immer wieder Krankentransporte brauche, "die wir an das Rote Kreuz weitergeben können", sei die Zusammenlegung sinnvoll, argumentiert Zulus. Man könne "Kosten sparen, die den Patienten zugut kommen".

Grundsätzlich stehe die neue Ärztefunkdienst-Leitstelle in Kooperation mit dem Wiener Roten Kreuz als niederschwellige Ansprechpartnerin für medizinische Probleme jeder Art zur Verfügung. Bei schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder nicht ausreichend abgeklärter Befundlage erfolge die unverzügliche Einschaltung der bestehenden Notfalleinrichtungen. (gem)