Politik

32 Prozent! FPÖ zieht in Umfragen allen Parteien davon

Die FPÖ hat ihren Vorsprung auf die zweitstärkste Partei auf zehn Prozentpunkte ausgebaut. Ein Kanzler Kickl ist in Österreich beliebteste Option.

Leo Stempfl
Herbert Kickl ist der ÖVP mittlerweile um satte zehn Prozentpunkte davongezogen.
Herbert Kickl ist der ÖVP mittlerweile um satte zehn Prozentpunkte davongezogen.
Helmut Graf

Noch zum Ausbruch der Corona-Pandemie musste die FPÖ mit Umfragewerten um die zehn Prozent kämpfen. Bis zum Juni 2021 hatte sie sich unter Norbert Hofer wieder auf ihren üblichen Werten um die 18 Prozent stabilisiert. Dann begannen die internen Querelen und Chefideologe Herbert Kickl übernahm die Partei. Was folgte war ein rasanter Anstieg bei gleichzeitiger Radikalisierung, der im Mai 2022 mit der Teuerungskrise so richtig an Fahrt aufnahm.

Kein halbes Jahr später war der Wendepunkt erreicht, die FPÖ nun beliebteste Partei. Die SPÖ versinkt in Grabenkämpfen, kann die aufgelegten Teuerungs-Elfer nicht verwandeln. 2023 liegt die FPÖ konstant mit großen Vorsprung auf Rang 1, kratzt zweitweise sogar an der 30-Prozent-Marke.

Im September war es dann so weit: Die Kickl-FPÖ durchbricht sie erstmals und lässt die ÖVP mit 24 Prozent weit hinter sich, die SPÖ hat von den 30 Prozent im Sommer zuvor fast zehn Prozentpunkte eingebüßt. Diese Vormachtstellung konnten die Freiheitlichen nun weiter verteidigen.

FPÖ baut Vorsprung aus

Wie dem aktuellen APA/ATV-"Österreich-Trend" von Meinungsforscher Peter Hajek hervorgeht, hält die FPÖ auch im Oktober bei 32 Prozent. Erst mit zehn Prozent Abstand folgt die zweitplatzierte ÖVP mit 22 Prozent, die SPÖ liegt knapp dahinter mit 21 Prozent. Die Grünen kommen auf zehn, NEOS auf neun Prozent.

"Die Freiheitlichen haben große Teile des ehemaligen Kurz-Lagers aufgesaugt", erklärt Hajek der APA diese Werte. Zudem habe sich Herbert Kickl als Kanzleralternative etabliert, "was noch vor einem Jahr undenkbar erschien". Die Erhebung fand von 9. bis 12. Oktober statt, 800 Personen wurden dazu telefonisch und online befragt.

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    Herbert Kickl war am Montag zu Gast im Sommergespräch bei Susanne Schnabl.
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