Niederösterreich

32-Wochen-Std-Wunsch, aber über 236.000 Stellen offen

236.549 Stellen sind österreichweit offen, dennoch will die SPÖ eine 32-Stunden-Wochen. Laut Wirtschaftsbund nicht tragbar.

32-Stunden-Forderung wäre laut Wirtschaftsbund eine kurzsichtige Denkweise.
32-Stunden-Forderung wäre laut Wirtschaftsbund eine kurzsichtige Denkweise.
(Bild: iStock)

Der Wirtschaftsbund Stellenmonitor zeigt im Juni wieder einen Anstieg an offenen Stellen gegenüber dem Vormonat. Waren es im Mai noch 215.724 verfügbare Jobs, sind es im Juni schon 236.549 ausgeschriebene Stellen in Österreich (genaue Aufstellung nach Sparten siehe unten).

"Betriebe suchen Personal"

"Für die Situation am österreichischen Arbeitsmarkt zeichnet sich angesichts der Zahlen keine Entspannung ab. Trotz der Konjunktureintrübung durch die geopolitischen Ereignisse suchen Betriebe händeringend nach Personal. Die heimischen Betriebe haben gelernt, mit der aktuellen Situation der gestiegenen Preise und Lieferengpässe umzugehen. Doch wenn an allen Ecken und Enden Mitarbeiter fehlen, können die Betriebe noch so effizient sein, irgendwann kann nicht mehr produziert werden. Eine Situation, die nachhaltig unseren Wirtschaftsstandort schädigt“, sagt Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger (VP) per Aussendung. 

„Die derzeitige Situation ist definitiv nicht mehr tragbar. Populistische Forderungen wie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, wie es die SPÖ und die Arbeiterkammer fordern, zeigen, wie kurzsichtig Arbeiternehmervertreter und die frühere Arbeiterpartei SPÖ gegenüber der arbeitenden Bevölkerung agieren. Wo aktuell vier Mitarbeiter zu 40 Stunden arbeiten, sind es bei einer 32-Stunden-Woche für Mitarbeiter. Betriebe können die fehlende Wertschöpfung durch den hohen Arbeitskräftemangel nicht mehr ausgleichen", erläutert Kurt Egger.

"Schäden würden über die Wirtschaft hinausreichen. Pensionen müssten gekürzt und im Gesundheitssystem eingespart werden" - Kurt Egger über die Auswirkungen einer 32-Stunden-Woche

"Durch die nicht mehr geleistete Arbeit droht ein Rückgang des BIP um 5,6 Prozent und damit auch ein Verlust an Steuereinnahmen und Sozialbeiträgen. Hier entstehen Schäden, die weit über die Wirtschaft hinausreichen. Pensionen müssten gekürzt und im Gesundheitssystem müsste weiter eingespart werden. Den Arbeitskräftemangel künstlich zu erhöhen, bedeutet unser Sozialsystem einer eklatanten Bedrohung auszusetzen. Anstelle von Arbeitszeitverkürzungen braucht es eine Ausweitung der Steuerbefreiung von Überstunden und ein Anreizmodell, dass ältere Arbeitnehmer motiviert, länger im Erwerbsleben zu bleiben. Denkverbote sind an dieser Stelle fehl am Platz, denn es sind unsere Unternehmen und ihre Mitarbeiter, die unseren Sozialstaat und Wohlstand sichern“, so Egger abschließend.  

Die bundesweiten Branchenergebnisse im Überblick (offene Stellen):

Büro, Marketing, Finanz, Recht, Sicherheit: 25.361  

Bau, Baunebengewerbe, Holz, Gebäudetechnik: 302  

Bergbau, Rohstoffe, Glas, Keramik, Stein: 38.379  

Chemie, Biotechnologie, Lebensmittel, Kunststoffe: 3.934  

Elektrotechnik, Elektronik, Telekommunikation, IT: 23.636  

Handel, Logistik, Verkehr: 45.343  

Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft, Umwelt: 1.912

Maschinenbau, Kfz, Metall: 18.754  

Medien, Grafik, Design, Druck, Kunst, Kunsthandwerk: 1.622  

Reinigung, Hausbetreuung, Anlern- und Hilfsberufe: 11.729  

Soziales, Gesundheit, Schönheitspflege: 19.106  

Textil, Bekleidung, Mode, Leder: 218  

Tourismus, Gastgewerbe, Freizeit: 26.003  

Wissenschaft, Bildung, Forschung und Entwicklung: 1.561  

Nicht konkreter zuordenbar: 18.689