Wirtschaft
320.000 Euro Schaden durch Euro-Fälschungen
Im 1. Halbjahr 2017 hat Österreichs Nationalbank gefälschte Banknoten im Wert von rund 320.000 Euro eingezogen.
Bitter für Betroffene, insgesamt jedoch erfreulich: Laut Bilanz der Österreichischen Nationalbank (OeNB) ist die Zahl der sichergestellten Blüten im Jahresabstand um 15,1 Prozent gesunken. Konkret wurden von Jänner bis Juni 2017 exakt 5.422 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen - nach 6.384 Stück im Vergleichszeitraum 2016.
Schaden ist um 23 Prozent gesunken
Diese Scheine, die sich tatsächlich im Umlauf befanden und nicht etwa bei Polizeiaktionen sichergestellt wurden, hatten einen Nennwert von 320.115 Euro. Im 1. Halbjahr 2016 hatte der Schaden noch 417.690 Euro betragen. Das bedeutet einen Rückgang um etwas mehr als 23 Prozent.
Hohe Werte werden seltener gefälscht
Neben der geringeren Zahl an Fälschungen ist auch ein Rückgang bei den Blüten mit hohen Nennwerten für das kräftige Minus verantwortlich. So tauchten im heurigen 1. Halbjahr nur noch 488 gefälschte 100er auf. Im Vorjahr waren es noch 1.102 Stück. Parallel dazu sank die Anzahl an nachgemachten und sichergestellten 200-Euro-Banknoten von 325 auf 92 Exemplare.
50er führt weiter das Ranking an
Am häufigsten werden übrigens nach wie vor die 50er gefälscht. Ihr Anteil am Gesamtaufkommen liegt aktuell bei rund 63 Prozent. 21 Prozent der beschlagnahmten Blüten entfallen auf 20er (siehe Grafik unten). Im Länder-Ranking liegt Wien vorne. Hier wurden im 1. Halbjahr 44 Prozent der Fälschungen eingezogen. Dahinter folgen Niederösterreich (15 Prozent) und Tirol (9 Prozent).
Italo-Mafia gilt als Hauptlieferant
Laut internationalen Experten stammt der Großteil der gefakten Scheine aus Süditalien, und zwar aus der Region Neapel ("Napoli-Fälschungen"). Diese werden zum Teil auch bereits über illegale Marktplätze im Darknet vertrieben. Gleiches gilt für reflektierende Folien "Made in China", mit denen Fälscher zunehmend einfache Kopier-Fälschungen aufpeppen.
Blüten leicht zu erkennen
Allerdings, so die Experten der Nationalbank: Aktuell lassen sich so gut wie alle Fälschungen durch einen kurzen Check ("Fühlen – Sehen – Kippen") entlarven. Derzeit sind übrigens unterm Strich rund 20 Milliarden Stück Euro-Banknoten in Umlauf. Allein in Österreich sind es zwischen 450 und 550 Millionen.
Österreich-Ergebnisse zusammengefasst
(bart)