Wien

Beim Marmelade einkochen Räuber in die Flucht gestochen

Als der Wienerin Elisabeth B. (39) in der Küche plötzlich ein Pistolen-Räuber gegenüber steht, sticht sie zu. "Scheiße!" flucht dieser - und flieht.

Claus Kramsl
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Beim Marmelade einkochen wurde Elisabeth B. (39) von einem Räuber überrascht. Reflexartig stach sie auf den mit einer Pistole bewaffneten 185-Zentimeter-Mann ein. Er flüchtete.
Beim Marmelade einkochen wurde Elisabeth B. (39) von einem Räuber überrascht. Reflexartig stach sie auf den mit einer Pistole bewaffneten 185-Zentimeter-Mann ein. Er flüchtete.
Denise Auer

„Ich war in unserer Wohnung, die mit dem Gärtnerei-Büro verbunden ist und hab’ Kumquats (Zwerg-Orangen, Anm.) geschnitten, um daraus Marmelade zu machen“, erinnert sich Elisabeth B. an den mehr als unappetitlichen Vorfall am Dienstag gegen 13.30 Uhr in der Sieveringer Straße. Als die Döblingerin im Augenwinkel eine Gestalt wahrnimmt, denkt sie zuerst an ihren Mann, der als Gärtner meist grüne Kleidung trägt.

"Habe aus Reflex einfach zugestochen"

"Aber die Person war ganz in Schwarz und trug eine Sturmmaske. In der rechten Hand hielt sie eine Glock 17. Ob geladen oder nicht kann ich nicht sagen." Ohne ein Wort zu sprechen ging der rund 185 Zentimeter große Mann auf die zarte Frau zu, die gerade einmal 33 Kilogramm auf die Waage bringt. Mit der abgebrühten Reaktion der Marmelade-Köchin hatte er ganz offensichtlich nicht gerechnet: "Ich habe aus Reflex einfach zugestochen und ihn an der rechten Schulter erwischt. Ich weiß gar nicht, ob ich das noch einmal so könnte", ist die wehrhafte Wienerin über ihre eigene Courage verwundert.

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    Beim Marmelade einkochen wurde Elisabeth B. (39) von einem Räuber überrascht. Reflexartig stach sie auf den mit einer Pistole bewaffneten 185-Zentimeter-Mann ein. Er flüchtete.
    Beim Marmelade einkochen wurde Elisabeth B. (39) von einem Räuber überrascht. Reflexartig stach sie auf den mit einer Pistole bewaffneten 185-Zentimeter-Mann ein. Er flüchtete.
    Denise Auer

    "Scheiße! Verdammte Scheiße!"

    "Der Räuber hat nur ,Scheiße! Verdammte Scheiße’ geschrien und ist weggerannt", so Elisabeth B. zu "Heute“. Wie selbstverständlich hätte sie dann das blutige Küchenmesser abgewaschen und erst dann ihren Mann informiert: "Er musste mich erst überreden die Polizei zu rufen. Ich hatte zu Beginn das Gefühl, dass ich die Täterin bin. Schließlich hatte ich doch jemanden verletzt.“

    "Die Beamten waren dann innerhalb von fünf Minuten da, ein paar Minuten später kam auch eine Polizeihundeeinheit und die WEGA. Sie haben die ganze Gärtnerei mit den Hallen sowie unser Haus und die Umgebung gründlich durchsucht. Aber der Täter war weg“, so Elisabeth B., die Stunden nach der Tat von heftigem Schüttelfrost übermannt wurde. "Die Nerven! Jetzt geht es mir aber wieder gut."

    Polizei bittet um Hinweise auf den Verdächtigen

    Die Polizei fahndet mach dem verdächtigen Mann. Er ist circa 185 Zentimeter groß, schlank und trug eine schwarze Daunenjacke, eine schwarze Sturmhaube sowie eine schwarze Hose und schwarze Turnschuhe mit weißer Sohle. Hinweise bitte an 01/31 310 – 25 100.