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Unterhaltsames 1:1 – wieder kein Sieger im Wiener Derby

Das 335. Wiener Derby endet mit einem Remis! Rapid und die Austria trennen sich zum sechsten Mal in Folge mit einem Unentschieden, spielen 1:1.

Heute Redaktion
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Rapid geht im Derby durch Ljubicic in Führung.
Rapid geht im Derby durch Ljubicic in Führung.
Gepa

Auch das dritte Wiener Derby der Saison bringt keinen Sieger hervor. Rapid und die Austria liefern sich am Sonntag in der 24. Runde der Bundesliga vor 26.000 Zuschauer im Allianz Stadion ein emotionsgeladenes Duell. Es ist das erste Meistergruppen-Derby seit der Umstellung auf das neue Liga-Format, das sechste Derby in Folge ohne Sieger.

Die Austria verliert damit Tabellenplatz zwei an Sturm, das am frühen Nachmittag Austria Klagenfurt 3:1 schlug. Rapid schiebt sich an Wolfsberg (1:4 gegen Salzburg) vorbei auf Rang vier. Die beiden Wiener Klubs trennt als Tabellennachbarn nur ein Punkt.

Munteres Derby, wenige Chancen

Rapid und die Austria zeigen engagierte Leistungen, ein Spiel mit hohem Tempo und viel Einsatzbereitschaft. Einzig offensive Highlights sind im 335. Derby Mangelware.

Dabei geht es eigentlich auch in dieser Hinsicht vielversprechend los. Robert Ljubicic bringt die Hausherren schon in der 14. Minute in Führung. Austria-Schlussmann Patrick Pentz wehrt den starken Abschluss von Rapid-Shootingstar Bernhard Zimmermann noch ab. Den Nachschuss verwertet Ljubicic aus kurzer Distanz zum 1:0.

Rapid drückt in der Anfangsphase, hat Chancen auf weitere Treffer. Es sind aber die Veilchen, die mit ihrer ersten Möglichkeit zuschlagen. Sie spielen nach Ballgewinn einen Konter sauber aus. Marco Djuricin verwertet nach Zuspiel von Matthias Braunöder zum 1:1 (28.).

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    Das 335. Wiener Derby endet im Allianz Stadion mit 1:1 (20. März 2022).
    Das 335. Wiener Derby endet im Allianz Stadion mit 1:1 (20. März 2022).

    Bei diesem Spielstand soll es bleiben. Im kurzweiligen Duell um den inoffiziellen Titel der Nummer 1 in Wien geht es zwar auf und ab, beide Teams lassen im letzten Drittel aber Genauigkeit vermissen. In den Schlussminuten lassen Noah Ohio und Manfred Fischer zwei aussichtsreiche Schussgelegenheiten für die Austria liegen, haben den späten Sieg auf dem Fuß.

    Es bleibt beim insgesamt verdienten Remis.

    Bei der Austria fehlt Trainer Manfred Schmid wegen seiner Covid-19-Erkrankung. Er kann sich nicht rechtzeitig freitesten, wird von Co Cem Sekerlioglu vertreten.

    Die Stimmen

    Austria-Torschütze Marco Djuricin bei "Sky": "Wir sind hier weiter ungeschlagen. Das ärgert sie sicher extrem. Aber man muss auch danke sagen, so eine Kulisse freut jeden Wiener. Wenn ich seit sechs Jahren ein Stadion eröffne und noch nie gegen den Erzrivalen gewinne – das würde mich auch nerven. Aber ist nicht unsere Sache. Den Punkt nehmen wir mit. Ich will nicht zu viel herumsticheln. Aber der neutrale Beobachter hat glaube ich gesehen, dass wir näher am Sieg dran waren."

    Rapids Bernhard Zimmermann: "Ich möchte den Fans für diese Stimmung danken. Das bleibt auf jeden Fall für immer in meinem Kopf. Aber ich möchte hier herinnen auch ein Derby gewinnen, das ist dann noch schöner."

    Austria-Keeper Patrick Pentz: "Beim Derby gehen die Emotionen immer hoch. Ich bin nur zum Stürmer gegangen und habe nett gefragt, warum er sowas macht. Dann rasten vom Vorstadt-Team gleich alle Spieler aus. Ich weiß auch nicht, warum. Aber es hat sich schnell aufgelöst." Er spricht über die Konfrontation mit Rapid-Stürmer Fredi Druijf, der ihn im Spiel zuvor foulte. 

    Pentz weiter: "1:1 ist da herin schon ein bisschen Wahnsinn. Wir spielen hier oft 1:1. Ich weiß auch nicht, warum. Aber alles in allem ist es glaube ich verdient."

    Robert Ljubicic: "Wir hatten das Spiel im Griff. Durch einen unglücklichen Fehler bringen wir die Austria ins Spiel. Dann war es ausgeglichen. Wir hatten die besseren Chancen aber ich glaube, ein verdientes 1:1. Wir haben im Training gesagt, wir wollen hoch anpressen. Das ist gelungen."

    "Ich glaube, mein Nachname ist bekannt für Tore gegen die Austria. Für die Zuschauer war es denke ich ein unglaubliches Gefühl. Für mich war es das erste Mal. Ich wünsche es mir, jedes Mal vor so einem Publikum zu spielen."

    Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer: "Es war das erwartete Fußballfest. Für den neutralen Zuseher ein intensives Spiel, es gab genug Strafraumszenen. Wir haben bis zum 1:1 ein nahezu perfektes Spiel geliefert. Das kennen wir schon, dass wir dann den Faden verlieren. Das darf nicht passieren. Aber es ist wieder passiert. Wir haben es nicht geschafft, in der Anfangsphase den Sack zuzumachen."

    Feldhofer weiter: "Das war offensichtlich, dass beide eine hohe Intensität gegangen sind. Keiner wollte dann zu viel riskieren. Wir wussten, bei zu viel Risiko kann die Austria in Umschaltmomenten wirklich gefährlich sein. Für uns ist es ein bisschen eine Enttäuschung, weil wir das Ziel hatten, zu gewinnen. Feierstimmung ist nicht in der Kabine. Das ist auch ganz normal, das ist gut. Es ist ein Lernprozess. Wir sind sehr jung. Kein Problem."

    Austria-Trainer Cem Sekerlioglu: "Wir werden sehr zufrieden nach Hause fahren. Die Mannschaft hat auf den Rückstand gut reagiert. Wir haben in der Halbzeit reagiert, das Pressing entschärft. Am Ende fahren wir mit ein bisschen Glück sogar als Sieger zurück. Es war ein offener Schlagabtausch. Die dicken Chancen haben wir. Manfred Schmid ist zufrieden. Wir sind ungeschlagen. So eine Moral – top." Wie oft er im Kontakt mit Schmid gestanden sei? "Permanent, wir waren mit ihm verbunden."

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      Die turbulente Rapid-Saison 2021/22 zum Durchklicken
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