WIGEV präsentiert Zahlen

3.368 neue Fachkräfte – Spitäler ziehen positive Bilanz

Der Wiener Gesundheitsverbund feiert steigende Patientenzahlen, mehr Personal und moderne Kliniken. Die FPÖ warnt vor bloßer "Schönfärberei".
Wien Heute
20.02.2025, 14:16
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Der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV), Österreichs größter Gesundheitsdienstleister, konnte im Jahr 2024 einige Erfolge verbuchen. Bei der Jahrespressekonferenz präsentierte der Vorstand positive Entwicklungen in den Bereichen Patienten-Versorgung, Personalgewinnung und Infrastrukturmodernisierung.

Steigende Patienten-Frequenzen

Die Anzahl der Patienten-Kontakte in den Ambulanzen des WIGEV stieg im Jahr 2024 um 5,7 Prozent auf über 5,2 Millionen. Auch stationär wurde ein Zuwachs verzeichnet: Mit 243.636 stationär behandelten Patienten stieg die Zahl um 3,3 Prozent gegenüber 2023.

Ein besonderer Indikator für die zentrale Rolle des WIGEV in der Wiener Gesundheitsversorgung ist die hohe Frequenz an Rettungszufahrten. Insgesamt wurden 209.400 Patienten mit Rettungsfahrzeugen in die Kliniken gebracht. Tagsüber steuerten 90 Prozent, nachts sogar 96 Prozent aller Rettungsfahrzeuge der Stadt die WIGEV-Krankenhäuser an.

Personaloffensive trägt Früchte

Die Personalrekrutierung bleibt ein zentrales Anliegen des WIGEV. Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb freut sich über einen "Positivtrend". Dank gezielter Maßnahmen wie dem Ausbau der Ausbildungskapazitäten, verbesserter Organisationsstrukturen und finanzieller Anreize konnte 2024 ein Anstieg der Neuanstellungen um 6,2 Prozent auf 3.368 verzeichnet werden. Der Stellenbesetzungsgrad wuchs auf 94 Prozent bei Ärzten und 95 Prozent in der Pflege.

Medizinische Direktor Michael Binder, Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Generaldirektorin-Stellvertreter Herwig Wetzlinger (v.l.).
Wiener Gesundheitsverbund / David Bohmann

Besonders erfreulich ist die Entwicklung in der Ausbildung: Seit Abschluss des Ausbauprogramms Ende 2024 können jährlich 2.100 Personen eine Ausbildung zum Bachelor in Gesundheits- und Krankenpflege absolvieren. Weitere 2.300 Ausbildungsplätze stehen für Pflegeassistenzberufe zur Verfügung, und 2.400 Personen können in medizinisch-therapeutischen und diagnostischen Gesundheitsberufen ausgebildet werden. Die Anzahl der Ausbildungsstellen für Fachärzte wurde auf 1.470 erhöht.

Bauprogramm verläuft nach Plan

Bis 2030 werden insgesamt 3,3 Milliarden Euro in die Modernisierung der Kliniken investiert. Die Wiener Gesundheitsverbund Projektentwicklungs- und Baumanagement GmbH (PBG) hat bereits erste Projekte umgesetzt. Dazu gehören der neue Psychiatrie-Holzmodulbau der Klinik Ottakring sowie der Zubau zur Psychiatrie in der Klinik Favoriten.

Weitere Bauprojekte wurden 2024 gestartet, darunter ein neuer Holzmodulbau für die Unfallchirurgie der Klinik Ottakring mit einem Investitionsvolumen von 56,7 Millionen Euro. Zudem begann in der Klinik Favoriten der Bau eines Zentralgebäudes, das künftig die Radiologie, ein Zentrum für Brustgesundheit, das Gefäßzentrum sowie die Verwaltung beheimaten wird. Darüber hinaus entsteht auf dem Areal ein modernes High-Tech-Labor.

FPÖ spricht von "Schönfärberei"

Die FPÖ Wien sieht die vom WIGEV präsentierte Bilanz weniger positiv und bezeichnet sie als "eine gezielte Täuschung der Wienerinnen und Wiener". "Die wahre Lage des Wiener Gesundheitssystems sieht völlig anders aus: Es herrscht Personalmangel, Operationen werden verschoben, Abteilungen geschlossen, und Patienten müssen unerträglich lange auf Behandlungen warten", so der Gesundheitssprecher der Wiener FPÖ LAbg. Wolfgang Seidl.

Seidl nennt massive Missstände als Beispiele. Seit vier Jahren seien in Wien zwischen 750 und 850 Spitalsbetten nicht belegt, weil es an Pflegepersonal mangeln würde. Die Klinik Floridsdorf arbeitet nicht im Vollbetrieb. Die versprochene stationäre Kinder- und Jugendpsychiatrie sei nach wie vor nicht eingerichtet. Und in der Klinik Ottakring würden externe Radiologen und in der Klinik Favoriten externe Anästhesisten eingesetzt. "Das verursacht horrende Mehrkosten", heißt es.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 20.02.2025, 14:17, 20.02.2025, 14:16
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