Österreich

34 Hunde verendet: Erstes Foto von "Horror-Hof"

Heute Redaktion
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Die Frau soll 34 Hunde qualvoll verhungern haben lassen, am 2. Mai folgt der Berufungsprozess.
Die Frau soll 34 Hunde qualvoll verhungern haben lassen, am 2. Mai folgt der Berufungsprozess.
Bild: Daniel Scharinger, Pfotenhilfe Lochen

Auf dem Hof einer 64-Jährigen verendeten 34 Hunde. Die Frau wurde zu zwölfmonatiger Haftstrafe verurteilt – Berufung. Jetzt geht?s wieder vor Gericht.

Schon seit mehr als drei Jahren beschäftigt dieser grausame Fall von Tierquälerei die Justiz in Oberösterreich. Im November 2014 wurden auf einem Bauernhof im Bezirk Schärding 34, teils stark verweste, Hundeleichen entdeckt. Besitzerin Veronika S. (63) soll sie verhungert haben lassen. Vier völlig abgemagerte Vierbeiner konnten im letzten Moment gerettet werden.

Laut Anklageschrift soll die Beschuldigte zudem einer Frau unter Behauptung falscher Angaben mehr als 180.000 Euro für die Haltung der Hunde herausgelockt haben. Sie habe der Spenderin etwas vorgegaukelt, um an das Geld zu kommen, so die Staatsanwältin damals.

"Ich habe die Hunde in Säcke getan und wollte sie wegbringen, aber mir hat die Kraft gefehlt, weil ich eine Blutvergiftung hatte", gab die Beschuldigte im Verlauf des Prozesses zu Protokoll. Die Angeklagte weiter: "Die Hunde waren gefährlich, deshalb habe ich keine Hilfe geholt", so die Frau.

Urteil nach fünf Verhandlungstagen



Nach fünf Verhandlungstagen verurteilte das Rieder Landesgericht die Seniorin im April vergangenen Jahres zu zwölf Monaten Haft (drei davon unbedingt).

Die Staatsanwaltschaft meldete Berufung an. Auch der Tierschutzhof Pfotenhilfe Lochen (OÖ/Sbg. Grenzregion) hat als Geschädigter ebenfalls Berufung angemeldet.

Am 2. Mai findet nun am Linzer Oberlandesgericht die Berufungsverhandlung gegen die Seniorin statt. "Das Urteil erscheint aus Tierschutzsicht viel zu milde, wenn man bedenkt welche Höllenqualen diese Tiere über einen längeren Zeitraum erlitten haben, bis sie durch den Tod erlöst wurden", so Johanna Stadler, Pfotenhilfe-Geschäftsführerin.

Im Vorfeld der Verhandlung veröffentlichte die Pfotenhilfe nun ein erstes Foto des "Horror-Hauses". Stadler: "Wenn man sich die furchtbaren Fotos aus dem Haus der Angeklagten ansieht, kann man nur erahnen was diese Tiere durchgemacht haben."



(mip)